22.07.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Spannendes Piratenleben
»Seeräuber«-Spiel von Stefan Dorra auf der Liste der Top 5
Die reichen Pfeffersäcke haben ihre Schiffe schwer beladen. Drei von ihnen dümpeln vor den Augen der Piraten im nahen Hafen. Eine ungeheure Provokation!
Diesen Anblick erträgt kein Seeräuberauge sehr lange. Sofort beginnen die ersten, eine Mannschaft zusammenzustellen. Beim »Seeräuber-Spiel« von Stefan Dorra, das bei der Wahl zum »Spiel des Jahres« jetzt immerhin auf die Top-5-Bestenliste sprang, werden die Piraten durch Holzplättchen in den fünf Spielerfarben markiert.
Der Erste am Zug legt einen seiner fünf Seeräuber aus. Der nächste hat die Wahl, sein Plättchen auf diesen Stein zu setzen; dann ist er - mindestens für kurze Zeit - Kapitän dieser Crew. Oder er startet mit dem Aufbau einer neuen Mannschaft. Es können auch zwei Mannschaften zusammengeführt werden, so lange die Zahl 9 bei den Plättchen nicht überschritten wird. Verboten ist es, einen eigenen Piraten (oder Stapel) auf einen anderen eigenen Piraten (oder Stapel) aufzusetzen.
Bis zu diesem Punkt spielen die Piraten praktisch ohne intellektuelle Anstrengung. Von nun an aber ist es von Vorteil, sich die Zahl, die jedem Piraten-Plättchen zugeordnet ist, zu merken. Sobald nämlich die Mannschaft eine bestimmte Stärke, wie sie auf der Schiffskarte vermerkt ist, erreicht hat, können der Kahn geentert und seine Schätze geplündert werden. Ob zur Erstürmung geblasen wird, entscheidet normalerweise der Kapitän. Er wird sich das Schiff sehr genau ansehen. Lohnt die Fracht? Wenn nicht, zahlt er, der auf jeden Fall für den Sold der Mannschaft aufkommen muss, sogar drauf.
Da ist die Versuchung groß, als Kapitän nur noch in der Hängematte ein Pfeifchen zu rauchen. Doch lange wird es keine Ruhe geben. Bald darf die Crew meutern, und dann muss der Kapitän stürmen lassen, selbst wenn die Aktion ihn ins Seeräuber-Armenhaus bringt.
Das Spiel ist wie das Piratenleben: unkompliziert, abenteuerlich, abwechslungsreich und ungemein spannend. Am Ende werden die geraubten Schätze in Geld getauscht. Wer die meisten Duplonen einsackt, ist Gewinner -Êbis die Revanche einen anderen Piraten nach oben spielt.
»Seeräuber«, erschienen bei Queen Games«, kostet etwa 14 Euro. Dies Geld ist es auf jeden Fall wert. Bernhard Hertlein

Artikel vom 22.07.2006