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In der Kurve einfach
geradeaus gefahren

Ein Schwerverletzter nach Unfall auf Buschkampstraße

Senne (sw). Bei einem schweren Verkehrsunfall ist gestern in Senne ein Autofahrer (50) aus Bielefeld schwer verletzt worden. Er war auf der Buschkampstraße von der Fahrbahn abgekommen, mit einem in die Gegenrichtung fahrenden Lkw zusammengeprallt und auf einem Feld gelandet.

Der Lkw-Fahrer, ein 45-jähriger Bielefelder, konnte unverletzt aus seinem Fahrzeug klettern. Er erlitt jedoch einen Schock und wurde zunächst ins Klinikum Rosenhöhe gebracht, das er aber im Verlauf des Tages bereits wieder verlassen konnte.
Ein ungewohntes Bild ergab sich dadurch, dass der 7,5 Tonner, ein Brot-Transporter mit Pinneberger Kennzeichen, am Rande der Buschkampstraße quer über einem Graben lag und sich mit der linken vorderen Seite in einen Palisadenzaun schmiegte. Der dunkelrote Opel Omega, im Frontbereich völlig zerstört, lag einige hundert Meter weiter in einem Feld. Zwischen den Einmündungen der Straßen Am Flugplatz und Brunnenbauerweg waren die Fahrzeuge gegen 10.20 Uhr kollidiert.
Nach Angaben der Polizei hatte der Lkw die Buschkampstraße in Richtung Buschkampkreuzung befahren. Ihm entgegen kam der Opel, der in einer leichten Rechtskurve auf die Gegenfahrbahn geriet. Zeugenaussagen hätten ergeben, dass der Mann in der Kurve nicht dem Straßenverlauf gefolgt sei, sondern einfach geradeaus weiterfuhr - warum, ist noch unbekannt, erklärte Polizeisprecher Michael Waldhecker gestern Nachmittag. »Das Auto wurde sichergestellt. Nun wird überprüft, ob vielleicht technische Gründe vorlagen.«
Der Opel-Fahrer musste von der Berufsfeuerwehr aus seinem Fahrzeug befreit werden. Er wurde mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus Gilead I gebracht, wo mehrere Arm- und Beinfrakturen diagnostiziert wurden. Lebensgefahr bestand laut Polizeisprecher Waldhecker aber nicht.
Zu Schaden kamen bei dem Unfall auch zwei Birken, die am Rande des Grabens standen, an dem die Fahrt des 7,5 Tonners zuende ging. Die Bäume knickten ab. Der Gesamtschaden beläuft sich nach Schätzungen der Polizei auf etwa 50 000 Euro - 15 000 Euro am Opel, 30 000 am Brot-Transporter, die übrigen 5000 Euro setzen sich aus Flurschäden und Spuren am Grundstück zusammen.
Die Bergungsarbeiten dauerten bis in den frühen Nachmittag. Bis 13.10 Uhr musste die Buschkampstraße komplett gesperrt werden, weil sich die Bergungsarbeiten des Lkw als schwierig erwiesen. Danach konnte der Verkehr zumindest einspurig an der Unfallstelle vorbeirollen, bevor gegen 14 Uhr die Fahrbahn wieder frei war. Probleme gab es ganz offenbar wegen der Sperrungen: Verkehrsteilnehmer, die die Unfallstelle trotzdem passieren wollten, behinderten nach Angaben Waldheckers die Arbeit. Der Polizeisprecher: »Wenn wir eine Straße sperren, gilt das für alle Verkehrsteilnehmer. Die Polizei bittet, den Weisungen der Beamten möglichst ohne Diskussion Folge zu leisten.«

Artikel vom 18.07.2006