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Schule Deppendorf nicht verkauft

Vertragsunterzeichnung auf Mittwoch verschoben - Fuhrmann optimistisch


Von Gerhard Hülsegge
Niederdornberg-Deppendorf (WB). Der für gestern geplante Verkauf der Alten Dorfschule Deppendorf verzögert sich um eine Woche. »Weil einer der beiden Vertragspartner in Urlaub weilt, haben wir den Beurkundungstermin auf kommenden Mittwoch verschoben«, erklärte Norbert Müller, Geschäftsführer der Bielefelder Gemeinnützigen Wohnungsgesellschaft (BGW) gegenüber dem WESTFALEN-BLATT.
Wie berichtet, hat sich neben dem Ehepaar Walter und Helga Bänfer aus Babenhausen ein weiterer Erwerber des 112 Jahre alten Backsteinhauses mit Wohnung gefunden, der das Haus sanieren und erhalten will. Die BGW hatte das historische, aber nicht denkmalwürdige Gebäude ursprünglich abreißen wollen. Der »Initiativkreis Volksschule« mit Vertretern aus Deppendorf und Schröttinghausen konnte den geforderten Kaufpreis von 260 000 Euro nicht aufbringen.
Gemeindepfarrer Hans Fuhrmann hat dieses Kapitel unter dem Stichwort »Unerfüllte Wünsche« abgelegt. Der Seelsorger ist schon froh darüber, dass das Gebäude, das zuletzt als Gemeinschaftshaus genutzt worden war, nun doch erhalten bleibt. Dass es den Vereinen von den künftigen neuen Eigentümern kostenlos zur Nutzung überlassen werde, könne man nicht erwarten. Das ist laut Fuhrmann auch nicht mehr nötig. »Die Tischtennisspieler haben sich dem Sportverein angeschlossen, und die Handarbeitsgruppe trifft sich inzwischen in der Arche-Noah-Kirche«, zieht er positiv Bilanz.
»Es geht darum, dass das Dorf nicht untergeht«, meinte Fuhrmann. Der Erhalt der ehemaligen Dorfschule sei ein wichtiges Signal. Würden dort demnächst Gesundheitskurse abgehalten, passe dieses stille Gewerbe durchaus gut an den Stadtrand von Bielefeld.
Auch Presbyterin Gundula Diering freut sich über den Verbleib des Wahrzeichens an der Deppendorfer Straße direkt neben dem Feuerwehrgerätehaus. Der Initiativkreis werde sich auch nicht auflösen, bestätigte sie dem WB auf Anfrage. Deren Mitglieder wollen sich weiter engagieren und zum Beispiel eine »Sonnenblumenkette« fädeln. Tüten mit Blumensamen aus fünf Kontinenten wurden bereits an 500 Haushalte verteilt. Für September ist ein großes Sonnenblumenfest geplant.

Artikel vom 19.07.2006