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Schlachthof als Wohnviertel

Große Nachfrage nach innenstadtnahem Angebot mit »Service«

Bielefeld (bp). Das ehemalige Schlachthofviertel wird mehr und mehr zu einem innenstadtnahen Quartier zum Wohnen und Arbeiten. Gestern wurde nach nur viermonatiger Bauzeit der Richtkranz über 72 barrierefreien Wohnungen hochgezogen, die in drei Neubauten an der Victoria-Steinbiß-Straße, im Wasserturm mit Kesselhaus und den ehemaligen Kühlhäusern entstehen.

Auf der Grundlage der Planungs- und Projektentwicklung von Michael Kluckhuhn (Planen+Bauen, Verl) investiert Josef Müther als Bauherr acht Millionen Euro. Für Service und Verwaltung im generationsübergreifenden Wohnbauvorhaben steht das Deutsche Rote Kreuz (DRK). Kreisgeschäftsführer Ralf Großegödinghaus freut sich, dass bereits der überwiegende Teil der Wohnungen künftige Mieter gefunden haben. 66 der 72 Wohnungen werden wegen ihrer richtungweisenden Planung und wegen ihres integrativen Ansatzes vom Land NRW gefördert. Großegödinghaus und Bauherr Jürgen Müther betonen, dass ein altersgemischtes Viertel entstehen soll: »Eines für Menschen, die ihr Leben lang in ihrer Wohnung bleiben können.« Es sei ein Viertel der kurzen Wege: »Von hier aus ist alles bequem zu erreichen.«
Das DRK richtet einen ganztägig besetzen Stützpunkt ein, um die Versorgungssicherheit für ältere, pflegebedürftige und behinderte Menschen in den neuen Wohnungen, aber auch im Umfeld, sicherzustellen.
Angeboten werden Dienstleistungen von der häuslichen Krankenpflege über Hilfestellungen im Haushalt bis hin zum Einkaufen oder Fahrdienste. Alle Wohnungen werden mit Hausnotrufsystemen ausgestattet.
In der ehemaligen Schweinehalle ist eine Kindertagesstätte der AWO geplant, die zum Kindergartenjahr 2007/08 fertiggestellt sein soll - die Wohnungen sollen bereits Ende diesen Jahres bezugsfertig sein.
Im Umfeld entstanden in den letzten Jahren Bürogebäude, unter anderem für das Hauptzollamt, ein Lebensmittelmarkt, das gegenüberliegende Grundstück möchte das Projekt »Statt-Villa« für Wohnungsbau nutzen.
Ralf Großegödinghaus sieht einen Grund dafür, dass es von Anfang an großes Mieterinteresse für die Wohnungen gegeben hat, in der Nähe zur Innenstadt: »Viele Menschen wollen einfach wieder ÝmittendrinÜ leben und keine weiten Wege zurücklegen müssen.«

Artikel vom 18.07.2006