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Die neue Liebe heißt Arminia

Christian Eigler selbstbewusst: »Jetzt ist die Zeit reif für die erste Liga«

Walchsee (WB). Nur 32 Tore hat Arminia in der vergangenen Bundesligasaison erzielt, davon magere 13 in der Rückrunde. »Diese Bilanz gilt es deutlich zu verbessern«, sagt Trainer Thomas von Heesen. Seine Hoffnungen ruhen dabei auf einem Youngster, der sich mit 18 Treffern in der abgelaufenen Spielzeit die Torjäger-Krone der zweiten Liga gesichert hatte.

»In meinem dritten Profijahr bei Greuther Fürth ist der Knoten geplatzt. Jetzt ist die Zeit reif für die erste Liga«, stellt der erst 22-jährige Christian Eigler selbstbewusst fest.
Sein Fürther Trainer Benno Möhlmann hatte ihm zwar geraten, noch ein Jahr in der Heimat zu bleiben, doch Eigler nahm die Herausforderung in Bielefeld an. »Ich hatte gute Gespräche mit Arminias Sport-Geschäftsführer Reinhard Saftig und mit Thomas von Heesen. Beide haben mir Mut gemacht und die Absicht erkennen lassen, dass sie mich unbedingt wollen«, verrät Eigler die Beweggründe für den Wechsel in die Ball-Beletage.
Im Residenz-Hotel in Walchsee teilt er derzeit sein Zimmer mit seinem ehemaligen und neuen Teamgefährten Heiko Westermann. »Heiko war mir bei der schnellen Integration behilflich. Aber eigentlich sind alle Kollegen sehr nett. Mit der Eingewöhnung hatte ich keine Probleme«, stellt Arminias neuer Torjäger fest.
Seine Freundin Carolin ist im Heimatort Schwabach bei Nürnberg geblieben. Sie leitet dort ein Café. »Das ist der einzige Wermutstropfen, der mit meinem Umzug nach Ostwestfalen verbunden ist«, bedauert der sympathische Fußballer und gibt sich ganz als Profi: »Jetzt müssen wir eben eine Fernbeziehung führen.«
Eine Ausbildung als Formenbauer hat Eigler frühzeitig abgebrochen, setzt seitdem ganz auf die Karte Fußball. »Was gibt es Schöneres, als wenn man sein Hobby zum Beruf machen kann?«
Möglichst schnell in der ersten Liga akklimatisieren und sich bei Arminia einen Stammplatz erkämpfen, so lauten die Nahziele des gebürtigen Franken. Obwohl momentan aufgrund der hohen Trainingsbelastung beide Knie schmerzen und er auf das letzte Testspiel im Odenwald verzichten musste, ist sich Christian Eigler sicher, dass er den Anschluss nicht verpasst. »Solche Dinge passieren. Es ist eben doch ein Unterschied, ob man sich auf die zweite oder die erste Liga vorbereitet«, hat er inzwischen längst erkannt. »Selbst im Training muss man immer 100 Prozent geben.«
Eiglers Stärken sind nach eigenen Aussagen die Schnelligkeit, die beidfüßige Abschlussstärke und das Kopfballspiel. Natürlich gebe es immer etwas zu verbessern, zeigt er sich kritisch und stellt fest: »In punkto Technik muss ich noch einiges erlernen. Ich bin sowieso keiner, der sich auf seinen vermeintlichen Stärken ausruht.«
Den Konkurrenzkampf in Bielefeld hat Eigler von Beginn an angenommen. Seine 18 Zweitligatreffer waren zwar gut für die Bewerbung, sind aber keine Garantie für einen Stammplatz. »Den muss ich mir erarbeiten«, kennt der Jung-Profi bereits die Gesetzmäßigkeiten in diesem Geschäft.
Bevor der erste Bundesligaanpfiff ertönt, will Christian Eigler sein neues Bielefelder Domizil eingerichtet haben. »Ich übernehme die Wohnung von Dennis Eilhoff. Und der Torwart hat sich ja auch viele Jahre bei Arminia wohlgefühlt«, ist der Stürmer sicher, dass er mit seinem Transfer die richtige Wahl getroffen hat.

Artikel vom 18.07.2006