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Menschen in
unserer Stadt
Melanie Mros
Privatpilotin

Entweder man hat ihn oder man hat ihn nicht. Melanie Mros hat ihn -Êden Flugvirus. Die 18-Jährige wurde mit 15 Jahren während eines Praktikums am Flugplatz Windelsbleiche infiziert. »Erst dachte ich, das ist ja langweilig, doch dann durfte ich auch mal mitfliegen, und da hat's mich erwischt.« Fortan traf man die Schülerin des Oberstufenkollegs nach der Schule fast täglich am Flugplatz Oerlinghausen, wo sie mit Feuereifer an der Segelflugschule ihren Segelflugschein machte - und das in nur zwei Jahren.
Doch dabei sollte es nicht bleiben. Einmal von der Flugleidenschaft gepackt, bastelt die Pilotin bereits an ihrer Lizenz für Motorflugzeuge und träumt davon, später einmal mit Freunden übers Wochenende auf eine Nordseeinsel zu fliegen. »Diese Aussichten sind für mich ein guter Ansporn zu lernen«, sagt Melanie mit Blick auf die noch zu paukende Flugtheorie.
Zwischenzeitlich findet man die Schülerin auch in den Werkstätten der Segelflugschule, wo sie mithilft, Fallschirme zu packen, die die Segelflieger während des Flugs zur Sicherheit tragen. Unlängst hat sie einen Packlehrgang absolviert. »Ich hab die Packberechtigung für drei verschiedene Muster«, erzählt Melanie Mros, die damit für ihre Fliegerkameraden eine Menge Verantwortung übernimmt. Nebenbei sprüht die junge Frau aber auch vor Abenteuergeist: »Einen Fallschirmsprung würde ich auch gerne mal ausprobieren.«
Melanies Berufspläne sind ebenfalls ein wenig abenteuerlich. Nach dem Abitur, das im kommenden Jahr abgelegt sein will, erwägt die Fliegerin, ein Studium bei der Bundeswehr zu absolvieren: »Logistik und Wirtschaft, und nebenbei lasse ich mich zur Hubschrauberpilotin ausbilden.« Wären da nur nicht die möglichen Einsätze in Kriegs- und Krisengebieten, die Melanie noch zögern lassen.
Erst einmal wäre ein längerer Auslandsaufenthalt nach dem Abi ganz schön. Neuseeland steht auf der Wunschliste der Superfliegerin ganz oben. Aber eins nach dem anderen. Derzeit heißt es für Melanie, jobben zu gehen und Geld für den Urlaub zu verdienen. Den verbringt sie ausnahmsweise nicht am Flugplatz, sondern an der türkischen Riviera. Uta Jostwerner

Artikel vom 21.07.2006