18.07.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

O la la - die ganze Stadt prickelt

Alle Bäder sind voll, aber die Sonne lässt sich auch anderswo anbeten

Von Matthias Meyer zur Heyde und Hans-Werner Büscher (Fotos)
Bielefeld (WB). Pack die Badehose ein, nimm das kleine Schwesterlein, und dann fahrn wir raus ins Freibad. Klar, jetzt wird in allen Becken geplanscht, muss aber nicht - die Stadt bietet in diesem Sommer jedem Sonnenanbeter das Richtige.

Schattige und doch lichtdurchflutete Grünanlagen, zum Beispiel. »Ich finde, der Nordpark wird stark unterschätzt«, sagt Christine de Temple und breitet mit ihrer Freundin Katrin Göpfert die Decke auf dem Rasen aus. Für heute haben die beiden 26-Jährigen der Uni den Rücken gekehrt, kann aber sein, dass am Laptop noch an der Magisterarbeit gefeilt wird.
»Wir lieben die Ruhe im Nordpark, der nicht so überlaufen ist wie die Freibäder.« Herz, was willst du mehr: »Im Café direkt vor unserer Nase gibt's Eiskaffee, nebenan Snacks, also verabreden wir uns hier gerne mit Kommilitonen«, erzählt Katrin Göpfert.
Bei diesen Temperaturen ist frische Luft wichtig, also: Biergarten schlägt Disco. »Oft zieht's uns auch in die Altstadt. Bielefeld hat im Sommer eine Menge zu bieten - auch für arme Studenten.« Und Wasser muss gar nicht sein? »Doch, aber wenn, dann am liebsten im Dornberger Freibad!«
Ebendort liegen die Sonnenhungrigen zwar dichter als im Nordpark, aber doch auch nur so viele, dass es gemütlich bleibt. Mancherorts glaubt man braune Haut schwarz verschmurgeln zu hören, aber (Kreislauf-)Probleme kennt hier keiner: »Die Badegäste sind vernünftig«, versichert Schwimmeister Frank Rissmann.
Franziska Ehlers pendelt mit ihrer Clique zwischen Wasser und Grünflächen. »Viele Leute - gute Stimmung«, fasst die 18-jährige Helmholtzgymnasiastin das Sommererlebnis zusammen. Zuerst ein schweißtreibendes Volleyballspiel, danach ein Hechtsprung ins blaue Becken - so lässt sich's leben.
Aber in dieser heißen Sommerzeit befeuchtet sich der Mensch auch gern von innen. Glücklicherweise ist die Versorgungslage mit Erfrischungsgetränken stabil, versichert Christine Kicherer, Assistentin der Geschäftsleitung bei »Carolinen«. An vier Abfüllanlagen und in drei Schichten werden derzeit sage und schreibe 1,7 Millionen Flaschen unterschiedlicher Größe gefüllt - täglich. Die meisten mit Mineralwasser, aber im Trend liegen CO2-freie Wässer und die sogenannten »Near Water«-Getränke: leicht Perlendes mit einem Hauch von Geschmack.
O la la: Bielefeld prickelt.

Artikel vom 18.07.2006