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Schumacher gibt gut Acht

Formel 1: Der siebenfache Weltmeister sieht wieder Land

Magny-Cours (dpa). Die Wende scheint geschafft, der Weg zur Weltmeisterschaft bleibt für Michael Schumacher dennoch ziemlich weit.

Trotz des achten Sieges auf seiner Paradestrecke Magny-Cours, dem insgesamt 88. seiner einmaligen Formel-1-Karriere, kann der Ferrari-Star den achten Titelgewinn nicht aus eigener Kraft schaffen. Immerhin darf er aber wieder ernsthaft auf die WM-Krone hoffen.
»Das wäre natürlich das Traumergebnis. Das wäre die viel wichtigere Acht, wenn die am Ende auch noch da wäre«, sagte der Rekord-Weltmeister zu den guten Perspektiven nach seinem Rekordsieg.
Italiens Medien jubelten nach dem prestigeträchtigen Triumph. »Ferrari, Herr im Hause Renault«, titelte »La Stampa«: »Der achte WM-Titel ist nicht mehr nur ein Traum«. Die spanischen Blätter befürchten für ihren Helden hingegen harte Bewährungsproben. »Auf Alonso wartet ein höllischer Sommer«, schrieb »Marca«.
Beim Heimrennen in Hockenheim in zwei Wochen will Schumacher dem Spanier weiter einheizen und seinen Aufwärtstrend fortsetzen. Dort wird sich zeigen, ob ihm und der Scuderia die Kehrtwende wirklich geglückt ist, oder ob Fernando Alonso und Renault erneut zurückkommen können.
»Es ist wirklich sehr schwer vorhersehbar, ob wir es geschafft haben. Das hängt speziell von den Reifen ab, ob die optimal funktionieren, teilweise aber auch nur von Kleinigkeiten«, sagte der Kerpener im Hinblick auf das böse Erwachen nach dem ersten Saisondrittel. Schon einmal schienen die Roten die Blauen ins zweite Glied zurückgedrängt zu haben: Nachdem das Renault-Duo Alonso und Giancarlo Fisichella zum Auftakt die drei Überseerennen gewonnen hatte, schlug Schumacher in Imola und dem Nürburgring zurück. Danach musste er den Titelträger aber wieder davonziehen lassen.
Magny-Cours gilt jedoch als Indiz für das Kräfteverhältnis in der Königsklasse. Wer auf dem Circuit de Nevers dominierte, hatte in den vergangenen Jahren auch meist auf den anderen Strecken die Nase vorn.
Die späteren Weltmeister Nigel Mansell (1992), Alain Prost (1993), Damon Hill (1996), Jacques Villeneuve (1997) und Alonso (2005) gewannen jeweils auch den Großen Preis von Frankreich. Schumacher triumphierte hier bei seinen sieben Titeln fünf Mal.

Artikel vom 18.07.2006