Paderborner Erstliga-Aufsteiger fehlen noch knapp 400000 Euro
Von Hans Peter Tipp Paderborn (WB). Es ist fünf Minuten vor Zwölf. Drei Monate nach dem begeisternden Aufstieg in die 1. Basketball-Bundesliga fragen sich die Paderborn Baskets, ob sie Ende September wirklich in der höchsten deutschen Spielklasse ankommen werden. Weil nach dem überraschenden Rückzug des bisherigen Namensgebers »Schröno« die Suche nach einem neuen Hauptsponsor bislang im Sande verlaufen ist, fehlen dem Aufsteiger noch 350000 bis 400000 Euro, um die benötigte Mindestsumme von einer Million Euro zu erreichen. Ihren Aufstiegsetat von 380000 Euro haben die Baskets zwar bereits auf gut 600 000 Euro erhöht. Doch das ist immer noch zu wenig, um seriös die erste Liga angehen zu können. Sportdirektor Nima Mehrdadi stellte gestern fest: »Viele haben den Ernst der Lage noch nicht erkannt. Wenn sich die Situation in den kommenden zwei Wochen nicht ändert, müssen wir die Reißleine ziehen.« Die Reißlinie - das bedeutet in diesem Fall: Rückzug aus der höchsten deutschen Spielklasse, keine Spiele gegen Alba Berlin oder RheinEnergie Köln und eine zwölfmonatige Basketballpause an der Pader sowie den Verlust aller Leistungsträger. Eine dramatische Entwicklung, die der Vereinsvorsitzende und Marketing-Geschäftsführer Udo Fölling unbedingt verhindern möchte. Gesucht wird deshalb ein neuer Hauptsponsor oder mehrere Firmen, die bereits sind, gemeinsam den Erstligabasketball in der Region zu schultern. Seinem persönlichen Optimismus zum Trotz bezifferte er die Chance, dass die Paderborn Baskets zum Auftaktspiel am 30. September bei den Artland Dragons in Quakenbrück antreten, auf »Fünfzig-Fünfzig«. Es geht also ums Ganze in diesen Wochen, in denen in Paderborn Schützenfest und Libori gefeiert wird und die Mannschaft anschließend mit dem Training beginnt. Die Baskets wollen bis zur letzten Sekunde um die höchste Spielklasse kämpfen. »Wir bleiben am Ball« versprach Fölling, »doch die verbleibende Spielzeit läuft am 28. Juli ab.« Bis dahin soll sich ein Trend abzeichnen - hoffentlich in Richtung Erstligabasketball.
Drucken