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Die Sparrenburg erbebt,
Weibsleut' sind hingerissen

Fest der Musikanten, Krämer, edlen Fräulein und Ritter

Bielefeld (bp). »Markt sey gehalten auf der Sparrenburg, so wie manches Jahr zuvor«: Vom 28. bis zum 30. Juli treffen sich wieder Händler, Handwerker, Spielleute, Ritter, Gaukler und Narren auf dem Sparrenberge. Besucher, die den Brückenzoll entrichtet haben, dürfen dann an dem Leben teilhaben, wie es (vielleicht) im Mittelalter dort geführt worden ist.

Das Signum zur Markteröffnung erschallt am 28. Juni um 13 Uhr. Nach dem Tanz der Marktleut findet um 15 Uhr die feierliche Markteröffnung statt: Die fleischgewordene Obrigkeit in Gestalt des Magistrats prüft Speis und Trank, die Vaganten zeigen sich aufmüpfig. Anschließend, so wird versprochen, erbebt die Sparrenburg, denn die Spielleut' halten Einkehr.
Die veranstaltende »Bielefeld Marketing« hat dazu wieder die bei Mittelalter-Freunden beliebte Musikgruppe »Cultus Ferox« verpflichtet: »Es ist, als kehrte sich das Oberste zuunterst, wenn sie auf dem Podium stehen. Kraft- und machtvoll traktieren sie Dudelsack und Trummeln. Insbesunder die Weibspersonae wissen nit, wie ihnen geschieht, wenn Brandan sein Zepter schwingt.« Natürlich gibt es wieder das Turney der Kindelein, das Glücksrad dreht sich, der Henker macht sich bereit und manch' scheues Burgfräulein stürzt sich ins Getümmel, und erst der Ruf des Nachtwächters beendet das Spektakel.
Der Marktvogt achtet darauf, dass alles seine Ordnung hat, der Possenreißer zieht die Massen an und dort, wo sich die edle Ritterschaft trifft, wehen die bunten Wimpel.
Wann Fadenrych seine Puppen tanzen lässt, wann Master Fleapit zu Hochform aufläuft und die Vaganten in Streit geraten, das steht im Programmfaltblatt, das es kostenlos unter anderem in der Tourist-Information im Neuen Rathaus gibt.
Natürlich haben Marketender, Kramer und Wirtsleute wie gewohnt ihre Stände aufgeschlagen, Handwerke stellen ihre Produkte her. Kinder unter Schwertmaß (1,20 Meter) dürfen zollfrei passieren, ansonsten kostet der Eintritt drei Euro.

Artikel vom 17.07.2006