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»Winterreise« emotional schwer zugänglich

Filmfest München startet mit Steinbichler-Streifen - Bis zum 22. Juli werden 250 Filme gezeigt

»Winterreise« mit Hanna Schygulla und Sibel Kekilli (re.).Foto: dpa

München (dpa). Filme über Krieg, Vertreibung und Heimatlosigkeit spielen dieses Jahr auf dem Filmfest München eine besondere Rolle. Den Auftakt machte bei der feierlichen Eröffnungsgala der Münchner Jungregisseur Hans Steinbichler mit seiner zweiten Regiearbeit »Winterreise«. Er erzählt darin die Geschichte eines manisch-depressiven Unternehmers, der vor dem Bankrott steht und in Kenia versucht, zu sich selbst zu finden.
Der Film stieß allerdings auf geteiltes Echo, da viele keinen richtigen emotionalen Zugang zu den Figuren finden konnten. Viel Applaus erhielt jedoch Joseph Bierbichler (»Hierankl«) für seine hervorragende schauspielerische Leistung. In weiteren Rollen sind Sibel Kekilli (»Gegen die Wand«) und Hanny Schygulla (»Promised Land«) zu sehen.
Um Suche nach Heimat geht es auch bei der iranischen Regimekritiker-Familie Makhmalbaf, deren Werke in einer Gesamtschau gezeigt werden. Insgesamt sind bis zum 22. Juli 250 Streifen zu sehen, darunter auch viele Musikfilme, Komödien und Liebesgeschichten. Zu den Ehrengästen zählen in diesem Jahr Filmgrößen wie Mike Figgis, der heute abend mit dem Cinemerit-Award für sein Lebenswerk ausgezeichnet wird. Den Friedenspreis des Deutschen Films erhält Florian Henckel von Donnersmarck, für seinen Spielfilm-Debüt »Das Leben der Anderen«.

Artikel vom 17.07.2006