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Stabilisierung und nicht die
Meisterschaft ist das Ziel

VfL Theesen stellt seinen Kader für das zweite Landesligajahr vor

Von Franz Braun
Bielefeld (WB). Stabilisierung im zweiten Landesligajahr erreichen, ist die Zielsetzung vom VfL Theesen. Der erreichte als Aufsteiger immerhin einen fantastischen dritten Platz. »Natürlich ist es schwer nach solch einer Platzierung eine Zielsetzung für das zweite Jahr zu geben«, erklärte VfL-Trainer Andreas Brandwein bei der offiziellen Vorstellung des Kaders für die kommende Saison 2006/07.

19 Spiele blieben die Theesener in der vergangenen Serie nach schwachem Start ungeschlagen, wurden mit 34 Punkten klarer »Rückrundenmeister« vor dem tatsächlichen Champion SC Wiedenbrück (30 Zähler). Das Gerüst der Mannschaft blieb zusammen, wurde der Kader »nach unseren Verhältnissen«, so Brandwein, entsprechend ergänzt. Warum wurde dann ein Saisonziel wie ein Allgemeinplatz formuliert: »Unseren Zuschauern weiterhin attraktiven und erfolgreichen Fußball bieten.« Weil die Theesener Verantwortlichen wissen und insbesondere Coach Brandwein weiß, dass die positive 19er Serie eine längere Momentaufnahme war, die für die kommende Spielzeit keine Garantie für eine Wiederholung ist.
»Wir hatten bei unserer Serie einige Spiele, die wir nicht hätten gewinnen dürfen«, relativiert Manager Heinz-Werner Stork. Noch anschaulicher verdeutlicht es Brandwein: »Tengern ist als Aufsteiger 2004/05 Vierter geworden und erreichte im zweiten Jahr nur Platz neun.« Zudem sei der Kader mit einer Vielzahl jüngerer Spieler, zum Teil aus der eigenen Jugend, ergänzt worden. »Die Konkurrenz im Team wird sich dadurch aber verschärfen«, glaubt Trainer Brandwein, der mit einem 22-köpfigen Kader das zweite Landesligajahr bestreiten wird.
Mit den Aussagen möchte man natürlich den eigenen Fans nicht eine Platzierung rund um den neunten Platz schmackhaft machen. »Das ist nach einem dritten Rang nur schwer zu verkaufen«, weiß auch Manager Stork. »Wir warten ab, was die Spielzeit bringt«, ist da eher die Devise der Verantwortlichen. Da sind sie ganz offen, auch wenn sie nach 30 Spielen ganz oben stehen würden. »Die Meisterschaft ist nicht das Ziel, doch wir werden sie nicht ablehnen, wenn sich die Gelegenheit dazu bietet«, will damit Manager Stork auch den Gerüchten entgegenwirken, die schon in der Endphase der vergangenen Saison in Bielefeld die Runde machten: »Die Theesener wollen überhaupt nicht aufsteigen«.
»Das war und ist jetzt auch noch absoluter Quatsch«, ergänzt Trainer Brandwein und erhält dabei Unterstützung vom »VfL-Boss« Klaus Weber. »Wenn es dann so kommen sollte, dann würden wir auch diese Situation meistern. Dies haben wir schon in der Vergangenheit bewiesen.« Allerdings ist der VfL Theesen mit der jetzigen Situation am Maximum angekommen. Damit ist nicht die erste Seniorenmannschaft allein gemeint, sondern die gesamte Fußballabteilung. »Wir haben 20 Jugendmannschaften, von denen fünf Überkreislich spielen. Entsprechend hoch ist die finanzielle Belastung«, erklärt Manager Stork. Hinzu kommt die eingeschränkte Trainingsmöglichkeit für alle Teams, da der zweite Platz von Mitte November bis Mitte März gesperrt ist. Derzeit wird gemeinsam mit der Stadt Bielefeld an diesem Problem gearbeitet, soll nach den Vorstellungen der VfL-Verantwortlichen eine Kombination von Kunst- und Naturrasen der neue Belag für den zweiten Platz sein. Zirka 200 000 Euro wurde dieser Spielflächenwechsel kosten.
Topfavorit auf den Titel ist für alle VfL'er der Ortsnachbar TuS Dornberg. Gleich zum Auftakt, 13. August, ab 15 Uhr (es gibt keine Spielverlegung), treffen beide Teams aufeinander. »Das ist toll, dann wissen wir gleich wo wir stehen«, freut sich Coach Brandwein schon jetzt auf den innerstädtischen Vergleich mit dem TuS Dornberg.

Artikel vom 17.07.2006