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Chefarzt ein
Betrüger?

Fristlose Kündigung


Bad Lippspringe (WB/hh). Der HNO-Chefarzt des Medizinischen Zentrums für Gesundheit (MZG) in Bad Lippspringe soll die kommunale Klinikgesellschaft um rund 240 000 Euro betrogen haben. MZG-Geschäftsführer Wolfgang Jitschin erstattete gegen den bereits Anfang Mai fristlos entlassenen Mediziner Strafanzeige.
Der 48-jährige Dr. Gerd Borkowski war im Januar 2002 von der Uni-Klinik Bochum nach Bad Lippspringe gewechselt und gilt als Koryphäe auf dem Gebiet der Hals-Nasen-Ohren-Chirurgie. Den Vorwurf des Betruges wies er in einem Gütetermin vor dem Paderborner Arbeitsgericht am Freitag vehement zurück. Bei den Zuvielzahlungen habe es sich um einen Abrechnungsfehler der Privatärztlichen Verrechnungsstelle (PVS) gehandelt, den er selbst nicht bemerkt habe. »Mein Mandant ist ein hervorragender Arzt, dem der Verwaltungskram lästig ist«, sagt sein Anwalt Thomas Rennekamp.
Auch der MZG-Verwaltung war erst nach mehr als drei Jahren aufgefallen, dass der Chefarzt neben seinem Festgehalt und Tantiemen für ambulante Leistungen und die Behandlung von Privatpatienten zweifach kassierte.
Das MZG steckt schon lange in einer schweren wirtschaftlichen Krise und ist mit 22 Millionen Euro verschuldet.

Artikel vom 15.07.2006