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Das tolle Gefühl,
ganz oben zu stehen

Triathlon: Unger und Lisk melden sich als Meister zurück

Schliersee (WB/dpa). Am Ende einer Hitzeschlacht auf einem der anspruchsvollsten Triathlon-Kurse strahlten die beiden Sieger um die Wette.
Sowohl für Daniel Unger als auch Ricarda Lisk bedeutete der Erfolg beim Alpen-Triathlon in Schliersee am Samstag nicht nur den Gewinn der deutschen Meisterschaft und die damit verbundene Qualifikation für die WM am 2. September in Lausanne/Schweiz. Noch wichtiger für die neuen Titelträger über die olympische Distanz mit 1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren und 10 km Laufen war die Tatsache, dass sie sich nach ihren Krankheiten und Verletzungen endgültig zurückgemeldet haben.
Daniel Unger gewann in 2:03:13 Stunden vor Sebastian Dehmer (2:03:22) und Maik Petzold (2:03:34). Der 27 Jahre alte Titelträger war 2005 am Pfeifferschen Drüsenfieber erkrankt und musste sich im Verlauf dieses Jahres erst wieder an die Spitze zurückkämpfen. Sein dritter nationaler Titel nach 2004 kam etwas überraschend.
»Es ist ein tolles Gefühl, wieder ganz oben zu stehen. Für mich war es das Wichtigste, dass ich nach meinem Ellbogenbruch endlich wieder Rennen absolvieren konnte«, sagte Lisk, die in 2:18:32 Stunden vor der Tschechin Vendula Frintova (2:19:08) ins Ziel kam. Die 25-Jährige aus Waiblingen hatte sich im Frühjahr beim Weltcup in Australien bei einem Sturz schwer verletzt. Sie absolvierte in Schliersee ihr erstes bedeutendes Rennen nach quälender Reha-Tortur. »Es freut mich für Ricarda, dass sie sich so eindrucksvoll zurückgemeldet hat«, sagte der Sportdirektor der Deutschen Triathlon Union, Rolf Ebeling. Die 1,73 Meter große Sportsoldatin profitierte von der Abwesenheit der Favoritinnen Anja Dittmer (Wettkampf in Minneapolis) und Joelle Franzmann (erkrankt).
Die Paderbornerin Linda Schücker erreichte nach 2:40:19 Stunden das Ziel. Die 23 Jahre alte Psychologie-Studentin spürte beim anspruchsvollen Wettkampf mit Anstiegen von bis zu 16 Prozent auf der Rad- und der Laufstrecke noch die Nachwirkungen der Erkältung, die sie in Roth zur Aufgabe gezwungen hatte. Der 35. Gesamtplatz (26. Rang der Meisterschaftswertung) konnte sich unter diesen Umstäden sehen lassen. »Wenn ich richtig fit gewesen wäre, wäre bestimmt mehr dringewesen«, urteilte sie selbstkritisch. Positiv für die kommenden Wochen: Die Paderbornerin wird ihr Training für die Langdistanz-Triathlon am Bodensee (10. September) wie gewünscht fortsetzen können.
In der Wertung der 1. Frauen-Bundesliga landete die SG Paderborn/Lemgo in der Besetzung Linda Schücker, Jana Jirouskova (2:27:44), Melanie Schwalbe (2:41:37) und Katie Westwood (2:43:46) auf einem ordentlichen siebten Platz. Die Männer des TV Lemgo verbesserten sich mit Matthew Murphy (2:06:01), Clemens Coenen (2:07:43), Maik Twelsiek (2:08:41) und Clayton Fettell (2:09:18) auf Rang sechs.

Artikel vom 17.07.2006