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Höhere Mietschulden als jemals zuvor


Bielefeld (bp). »Die Zahlungsfähigkeit oder auch der Zahlungswille haben nachgelassen,« bedauert Karl-Heinz Plischke, Prokurist der BGW. 1,9 Millionen Euro an Mieten seien im letzten Jahr nicht gezahlt worden - 2001 waren es eine Million Euro. Forderungen hat die BGW an 646 ehemalige Mieter und 1006 aktuelle. Die BGW appelliert an Mieter, die in Zahlungsschwierigkeiten geraten, sofort um Hilfestellung zu bitten. Geschäftsführer Norbert Müller: »Alles bis hin zu Ratenzahlungen ist möglich - es muss nicht zur Zwangsräumung kommen.« Rückständige Mietforderungen seien ein gemeinsames Problem der gesamten Wohnungswirtschaft, man plane eine Aktion, mit der die Mieter dazu bewegt werden sollen, vor solchen Problemen nicht die Augen zu verschließen. Müller weiß: »Manch einer öffnet einfach seine Post nicht mehr und verleugnet seine Lage.« Auch bei der BGW habe es eine »stetige, aber moderate« Mieterhöhung gegeben. Die Durchschnittsmiete pro Quadratmeter liege zurzeit bei 4,34 Euro, 2001 waren es noch 3,90 Euro. Müller betonte, dass die durchschnittliche BGW-Miete damit noch unter der ALG II-Mietobergrenze (4,63 Euro) liege. Müller: »Das bedeutet, dass theoretisch 7500 unserer Wohnungen von Hartz IV-Empfängern gemietet werden können.« Er betont, dass die so genannte »zweite Miete«, die Energiekosten, die Mieter viel stärker belasten: »Seit dem Jahr 2000 sind die Energiepreise um 66 Prozent gestiegen« Deshalb bemühe sich die BGW auch darum, Energie durch zukunftsweisende Konzepte von Solar bis Drei-Liter-Haus einzusparen.

Artikel vom 15.07.2006