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»Ausgelassen wie Speck in der heißen Bratpfanne«

Kabarett mit Käthe Lachmann begeistert Bielefelder

Von Kendra Taktak (Text und Foto)
Quelle (WB). »Symbadische Kandidaden, dolle Spiele und ssuber Gewinne« verspricht die quirlige Kabarettistin in bestem holländisch eingefärbten Moderatoren-Jargon. Käthe Lachmann sorgte am Samstagabend im »Zweischlingen« für ein volles Haus - 200 begeisterte Bielefelder ließen mit ihrem Applaus die Wände wackeln.

Ihr Auftritt ist der erste nach der Weltmeisterschafts-Sommerpause, durch die die etablierte Veranstaltungsreihe »Kabarett-Sommer« erstmals unterbrochen worden war. Bei diesem »Public Viewing« die National-Elf zu ersetzen, werde nicht leicht, räumte Käthe Lachmann ein, die vor zwei Jahren bereits einmal im Zweischlingen gastierte. Pure Untertreibung - das abwechslungsreiche Programm glich einer mitreißenden Achterbahnfahrt. Käthe Lachmann sagte selbst: »Ich fühle mich ausgelassen wie Speck in der heißen Bratpfanne!«
Die Kabarettistin setzte sich mit essenziellen Fragen des Lebens auseinander. Warum hat Gott die Menschen mit Nase und Ohren so gemacht, dass ihnen die Brille ins Gesicht passt? Wieso bekam Mehmet Ärger, als er im Baumarkt nach einer »Duschlampe« fragte - hätte er die Verkäuferin vielleicht siezen sollen?
Bei Plaudereien mit dem Publikum über Bielefelder Trinkwasser erfuhr Käthe Lachmann Schockierendes: »Was, man hat den Luther freigelegt?« Sofort bemühten sich mehrere Zuschauer wortreich, das Missverständnis um »die Lutter« aufzuklären.
Kuriose musikalische Beiträge wie die Rockoper über den Aufstieg und Niedergang des Babylonischen Reiches und das Liebeslied einer Nichtraucherin an einen Raucher reizte das Publikum zum Lachen. »Das muss man gesehen haben«, empfahl Zuschauerin Katja Welmbrecht aus Bielefeld schwärmerisch.
Jochen Vahle von der Agentur Newtone, die seit elf Jahren mit dem Zweischlingen zusammenarbeitet, freut sich, dass der »Kabarett-Sommer« von Jahr zu Jahr besser angenommen wird. »Jetzt, im vierten Jahr der Reihe, sind viele Konzerte schon vorher ausverkauft - wie auch das von Käthe Lachmann.«

Artikel vom 17.07.2006