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Bärenexperte: »Bruno bleibt kein Einzelfall«

Dieter Kraml kommt morgen mit seiner Fernsehbärin »Nora« nach Detmold

Detmold (WB). Bayern sollte sich darauf vorbereiten, dass dem Braunbären Bruno weitere Bären nach Deutschland folgen werden.

Das hat gestern Bärenlehrer Dieter Kraml (58) erklärt, der mit seinen Tieren schon für Steven Spielberg und Roman Polanski gearbeitet hat. Kraml wird morgen mit seiner Bärin »Nora«, die vielen Fernsehzuschauern aus der Serie »Forsthaus Falkenau« bekannt ist, in Detmold zu Gast sein. Dort veranstaltet das Zoogeschäft Zöllner von 9 Uhr an einen Tag »rund um den Bären«, »Nora« wird um 15 Uhr auf der Bühne stehen.
Kraml, der seit 30 Jahren mit Bären arbeitet und neun Tiere besitzt, hat an den bayerischen Umweltminister Werner Schnappauf geschrieben: »Wir sollten ein Konzept erarbeiten, damit wir dem nächsten Bären nicht wieder so hilflos gegenüberstehen.« Der im niedersächsischen Alfeld lebende Tierexperte kritisierte, dass man sein Angebot, Bruno zu fangen, abgelehnt habe. »Ich hätte Bruno spätestens nach drei Tagen gehabt.« Bereits vor neun Jahren habe er im Auftrag der Polizei im Harz zwei Bären eingefangen.
Dieter Kraml geht davon aus, das Bruno auf einer »alten Bärenroute« nach Deutschland gekommen ist und diesen Pfad bald weitere Artgenossen nutzen werden. »Und das werden keine Problembären wie Bruno sein.«
Der Bärenexperte sowie Komponist Mick Jackson und Tierheilpraktiker Erich Busch wollen in Detmold in Musketier-Kostümen auftreten, um symbolisch den Kampf gegen weitere Bärenabschüsse aufzunehmen.

Artikel vom 14.07.2006