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Beruf aufgemöbelt

Neue Ausbildungsinhalte für Holzmechaniker

Bad Honnef (WB/ef). Pünktlich zum neuen Ausbildungsjahr am 1. August geht der von einer Expertenkommission neu »überarbeitete« Ausbildungsberuf »Holzmechaniker« der Holz- und Möbelindustrie an den Start.

20 Jahre hatte die letzte und nunmehr »alte« Holzmechaniker-Berufsausbildung auf dem Buckel. Klar ist: Nur was wirklich gut ist, kann 20 Jahre überdauern. Dennoch hat sich in dieser Zeit einiges verändert: Der Einsatz von Computer gestützten Maschinen und Anlagen ist mittlerweile Alltag. Der flexible Einsatz unterschiedlicher Materialien, die aufwändige Gestaltung von Oberflächen oder die konstruktiven Anforderungen an die Holz-Produkte fanden ebenfalls Eingang in die neue Ausbildungsordnung.
Um eine größere Flexibilität zu erreichen, wurden die vormals sechs Fachrichtungen auf die beiden neuen Fachrichtungen »Möbelbau und Innenausbau« sowie »Bauelemente, Holzpackmittel und Rahmen« reduziert. In der Fachrichtung »Möbelbau und Innenausbau« wird neben der Maschinenkenntnis ein besonderer Schwerpunkt bei der Oberflächenbehandlung gelegt und die Qualitätskontrolle betont.
Besonders gefördert werden künftig aber auch teamorientiertes Arbeiten und Komunikationsfähigkeit. Das Ziel sind selbstbewusste Facharbeiter, die nicht nur den eigenen isolierten Fertigungsschritt sehen, sondern in der Lage sind, sich mit Kollegen und Vorgesetzten auszutauschen und dabei eine beim ganzheitlichen Ansatz stets ein marktfähiges Endprodukt vor Augen haben.
Von diesem Sommer an werden die Azubis erstmals nach den neuen Grundlagen in Betrieb und Berufsschule ausgebildet.
»Wir hoffen sehr, dass die neue Ausbildungsordnung von den jungen Leuten angenommen wird, damit der Branchennachwuchs auf Dauer gesichert bleibt und die Qualität unserer Produkte weiter gesteigert werden kann«, betont der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Holz verarbeitenden Industrie (HDH), Dirk-Uwe Klaas. »Wenn wir am Weltmarkt schon nicht die billigsten sein können und wollen, so müssen wir doch die Besten bleiben«, betonte Klaas weiter.
Allein im Kammerbezirk der IHK Ostwestfalen gibt es über alle drei Lehrjahrsgänge hinweg etwa 300 junge Leute, die den Beruf des Holzmechanikers gerade erlernen. Schwerpunkte in OWL sind Herford, Gütersloh, Paderborn und Lippe. Im ersten Lehrjahr verdient der angehende Holzmechaniker, der das Pendent zum Tischler im handwerklichen Sektor ist, 607,50 Euro, im zweiten 648 und im dritten Lehrjahr 702 Euro.

Artikel vom 15.07.2006