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E.ON fördert jetzt Gas in Sibirien

Deutscher Energiekonzern einigt sich mit der russischen Gazprom


Düsseldorf (Reuters). Nach zweijährigen Verhandlungen hat sich der Energiekonzern E.ON mit der russischen Gazprom auf eine gemeinsame Ausbeutung des riesigen Gasfeldes Juschno Russkoje in Sibirien geeinigt.
Mit der gestern bekannt gegebenen Vereinbarung steigt Deutschlands größter Energiekonzern erstmals direkt in die Förderung in Russland ein und erhöht damit seine selbst erzeugte Gasmenge deutlich. Im Gegenzug erhält der langjährige E.ON-Partner Minderheitsbeteiligungen in Ungarn.
Ursprünglich war bereits im April ein Abschluss erwartet worden. Damals hatten die Russen den Chemiekonzern BASF mit ins Boot genommen. Die beiden deutschen Unternehmen halten jeweils 25 Prozent minus eine Aktie der stimmberechtigten Anteile. E.ON-Chef Wulf Bernotat bezeichnete die Vereinbarung als wichtigen Schritt für die Versorgungssicherheit. »Vor dem Hintergrund des steigenden Bedarfs treffen wir Vorsorge dafür, dass auch künftig genug Erdgas in Europa zur Verfügung steht.«
Juschno Russkoje gehört zu den größten Erdgasfeldern der Welt und verfügt über Reserven von mehr als 700 Milliarden Kubikmetern - das ist mehr als sieben Mal soviel, wie in Deutschland in einem Jahr verbraucht wird. Mit der Förderung soll im kommenden Jahr begonnen werden. Die Menge soll im Jahr bis zu 25 Milliarden Kubikmetern betragen. Damit könnten mehr als zehn Millionen Haushalte versorgt werden.
E.ON Ruhrgas ist seit 1998 an Gazprom beteiligt und hält 6,4 Prozent der Anteile.

Artikel vom 14.07.2006