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Eine Lösung im
Sinne der Fans

Arena sendet Fußball über Premiere

München (dpa). Einen Monat vor Beginn der Bundesliga hat die Deutsche Fußball Liga (DFL) die Baustelle Pay TV-Rechte beseitigt und bei den verunsicherten Fußball-Fans für mehr Klarheit gesorgt.
Auf erheblichen Druck des Dachverbandes einigte sich der neue DFL-Partner Arena mit dem bisherigen Rechte-Inhaber Premiere überraschend über eine gemeinsame Verbreitung der Bundesligaspiele im Bezahlfernsehen. »Im Sinne der Fans ist dies eine hervorragende Lösung«, sagte Liga-Präsident Werner Hackmann.
Vor allem die rund 9,6 Millionen Kabel-Haushalte, die Arena bislang nicht nutzen konnten, profitieren von der Einigung. Sie können nun technisch das Angebot des neuen Bundesliga-Senders empfangen. Bisher war das nur in Nordrhein-Westfalen, Hessen und in Baden-Württemberg möglich. Jetzt ist aber laut DFL eine »flächendeckende und kostengünstige« Bundesliga-Versorgung in Deutschland über Kabel oder Satellit garantiert.
»Wir haben immer darauf gedrängt, dass die Spiele der Bundesliga und der 2. Liga überall in Deutschland zu sehen sind. Das ist nun sichergestellt«, lobte Hackmann ausdrücklich die Kooperation der beiden Pay TV-Anbieter. Premiere wird die Bundesligaspiele im Netz von Kabel Deutschland (KDG) vermarkten und das Bundesliga-Programm von Arena unverändert ausstrahlen. Einzel-Abos kosten - wie auch bei direkter Buchung über Arena - 14,90 Euro. Premiere-Kunden können ihren Decoder weiter benutzen.
Vor dieser Einigung hatte Arena monatelang mit dem größten Kabelnetzbetreiber Kabel Deutschland (KDG) über eine Kooperation verhandelt. Es wurde aber keine Einigung erzielt. Die unbefriedigende Situation beunruhigte die DFL, die Arena mit mehreren Fristen unter Druck setzte und eine Lösung forderte. »Wir halten unser Versprechen, den Sender arena und die Fußball-Bundesliga allen Fans über Kabel und Satellit zur Verfügung zu stellen«, sagte Arena-Geschäftsführer Dejan Jocic in München.
Der Fußball-Dachverband hatte im Dezember Fernsehverträge mit einem Gesamtvolumen von 420 Millionen Euro pro Spielzeit abgeschlossen. Davon zahlt der neue Pay TV-Partner Arena mit 220 Millionen Euro den größten Anteil. Premiere hatte den Zuschlag nicht erhalten, weil Geschäftsführer Georg Kofler bis zum Schluss eine Verlegung der ARD-Sportschau gefordert hatte. Auch danach blieb Premiere aber Partner der DFL, wie etwa beim Ligapokal.
Nun sitzen Premiere und Arena im Pay TV-Bereich, der zukünftige Ligasponsor Deutsche Telekom für die Internet-Rechte sowie ARD, ZDF und DSF im frei empfangbaren Fernsehen (Free TV) gemeinsam im Bundesliga-Boot.

Artikel vom 14.07.2006