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Autohaus Seidel steuert
jetzt in eine neue Zukunft

Bielefelder werden mit »Steinböhmer« Wertheraner


Babenhausen/Werther (dh). Die Werbetafeln im Schaufenster deuten es bereits an: Zum 1. August bekommt das Autohaus Seidel an der Borgholzhausener Straße einen neuen Inhaber. Gerhard Seidel wird seinen Betrieb nach 45 Jahren aus Altersgründen an Dietmar und Markus Seidl verpachten. Unter dem neuen Namen »Autohaus Steinböhmer« wollen dann Vater und Sohn in Werther Gas geben.
Die Ähnlichkeit beim Nachnamen des bisherigen und der neuen Inhaber ist reiner Zufall. Dietmar und Markus Seidl steuern seit November 2003 das Autohaus Steinböhmer an der Jöllenbecker Straße im Bielefelder Westen. Dort haben sie den Betrieb von 40 auf 54 Mitarbeiter ausgebaut. Ein zweiter Standort in Werther passe gut in ihren Marktbereich, betonen Vater und Sohn, die auf der 4 500 Quadratmeter großen Betriebsfläche in Werther demnächst neben Neuwagen der Marken VW und Audi auch VW Nutzfahrzeuge und 50 bis 60 Jahreswagen verkaufen wollen.
Mit dem Ausscheiden von Gerhard Seidel geht eine Ära zu Ende. Seit 1948 fließt durch seine Adern auch Benzin. Bei Figge, dort wo heute der Busbahnhof ist, machte Gerhard Seidel seine Lehre zum Autoschlosser, später pachtete er die Autowerkstatt samt Tankstelle.
1964 kaufte der Wertheraner das Grundstück an der Borgholzhausener Straße, eröffnete das heutige Autohaus Seidel, damals noch ein kleiner Kfz-Betrieb mit einem Mitarbeiter, ebenfalls mit Tankstelle. »Angefangen haben wir mit Pkw der Marke Autounion«, erzählt Seidel. »Später kamen NSU, dann auch Audi und VW hinzu.«
In Hoch-Zeiten beschäftigte Gerhard Seidel bis zu 29 Mitarbeiter, heute sind es noch sieben. Doch mit 72 Jahren sei es an der Zeit, sich zurückzuziehen, sagt Gerhard Seidel, der in den vergangenen Jahrzehnten 70 junge Menschen ausgebildet hat.
Vom 1. August an wird Markus Seidl (28), derzeit Junior-Chef im Autohaus Steinböhmer, an der Borgholzhausener Straße als Geschäftsleiter das Tempo bestimmen. Derzeit wird das Autohaus optisch auf Vordermann gebracht, die Maler schwingen die Pinsel. Familie Seidl plant, zwei bis drei zusätzliche Verkäufer einzustellen. Auch im Service sind neue Arbeitsplätze vorgesehen. So wird der Wertheraner Kfz-Mechanikermeister Udo Bartling die Serviceleitung übernehmen. Markus Seidl: »Zielrichtung ist, zur alten Mitarbeiterzahl zurückzukehren.«

Artikel vom 15.07.2006