14.07.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Fußball geht,
Handball kommt

Auslosung gilt als WM-Maßstab

Berlin (dpa). Der Fußball geht, der Handball kommt: Nur fünf Tage nach dem Abpfiff des WM-Finales blickt die Sportwelt wieder nach Berlin.

Mit der Auslosung für die Vorrunden-Gruppen heute im Maritim-Hotel setzen die Handballer ein erstes Schlaglicht für ihre Weltmeisterschaft vom 19. Januar bis 4. Februar 2007 in Deutschland. »Wir werden eine Auslosung erleben, die die Weichen dafür stellt, wie die WM ablaufen wird. Wir wollen uns nicht an die Fußball-WM anhängen, aber wir wollen die Euphorie für unsere Sportart nutzen«, erklärte Ulrich Strombach, der Präsident des Deutschen Handball-Bundes (DHB).
Die sechste Männer-WM auf deutschem Boden will schon mit der zweistündigen Auftaktveranstaltung Maßstäbe setzen. Erstmals ziehen mit dem Schweden Magnus Wislander, dem Spanier Talant Duschebajew, dem Südkoreaner Kjung-Shin Yoon und dem Lemgoer Daniel Stephan vier ehemalige Welthandballer die Lose. Durch das Programm führt ARD- Moderatorin Gabi Bauer. »Wir haben ein attraktives Programm, eine prominente Moderatorin und vier der prominentesten Handballer der Welt. Dadurch wird das technische Abspulen des Prozederes aufgelockert. Aber es wird keine große Show-Veranstaltung, das wollen wir auch nicht«, sagte Strombach.
Der DHB-Präsident hat sich als Chef des Organisationskomitees das ehrgeizige Ziel gesetzt, »die beste WM aller Zeiten« auf die Beine zu stellen. Zwei Rekorde sind bereits markiert: Mit 17 Tagen wird es die bisher längste WM, und mit gleich zwölf Spielstätten werden mehr Hallen als je zuvor in das Turnier eingebunden.
Für die deutsche Mannschaft steht der Reiseplan schon fest. Nach dem Eröffnungsspiel - einer WM-Premiere - am 19. Januar in der Berliner Max-Schmeling-Halle zieht der DHB-Tross nach Halle ins Sportpark-Hotel, wo der EM-Fünfte die weiteren zwei Partien der Vorrunde dann im Gerry Weber Stadion bestreiten wird. Nur Gegner und Gruppe sind noch offen. Doch Bundestrainer Heiner Brand hat den Vorteil, sich als Gastgeber eine Staffel aussuchen und so schon eine erste taktische Entscheidung für den WM-Verlauf treffen zu können. »Ich muss an eine vernünftige Vorrunde und auch an die Hauptrunde denken. Da ist mir einiges durch den Kopf gegangen. Es wird sicher nicht mein Ziel sein, schon in der Vorrunde gegen Ungarn zu spielen«, sagte Brand. Gegen die Magyaren hat sich die deutsche Mannschaft zuletzt meist schwer getan und unter anderem bei den Olympischen Spielen in Athen knapp verloren.
Wie Titelverteidiger Spanien, der WM-Zweite Kroatien, der WM-Dritte Frankreich, der WM-Vierte Tunesien und der EM-Dritte Dänemark ist der Olympia-Zweite in die Leistungsreihe 1 eingeteilt. Das Sextett wird den Gruppen erst zugelost, wenn die anderen 18 Teams bereits gezogen wurden. »Das Los ist ein wesentlicher Faktor. Wir haben die günstige Konstellation, dass wir in diesem einen Punkt in den Losvorgang eingreifen können. Man ist bestrebt, dass die eigene Mannschaft möglichst weit kommt. Und wir sind sicher, dass wir eine Auslosung haben, die in diese Richtung geht«, sagte Strombach.

Artikel vom 14.07.2006