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Nichts zu
sehen von
Heidi Klum

Eine Nummer kleiner

Berlin (WB/o.k.). Nichts zu sehen von Heidi Klum, kein Reinhold Beckmann und auch keine Live-Übertragung im Fernsehen. Im Handball ist halt alles eine Nummer kleiner als beim großen Bruder Fußball.
Moderiert wurde diesmal von Ex-Tagesthemen-Queen Gabi Bauer (auf englisch und deutsch), und live erleben konnte man die Auslosung entweder im Internet, oder man gehörte zu den 200 geladenen Gästen. Im Maritim-Hotel (Vertragspartner der WM) in der Staufenbergstraße baten der Internationale Handball-Verband (IHF) und der Deutsche Handballbund (DHB) zum ersten Akt im Kampf um den WM-Titel 2007. An 25 runden Tischen waren die Honoratioren platziert - Gerhard Weber saß in der ersten Reihe an Nummer drei - und verfolgten im mit Kronleuchtern behangenen Saal, wie die Ex-Welthandballer Magnus Wislander, Talant Dujshebajev, Kyung-Shin Yoon und Daniel Stephan zur Wahl schritten.
Doch das Spiel wurde nicht zelebriert. Bauer war überfordert, wusste nicht, wann die letzte WM in Deutschland stattfand, erklärte nicht den Auslosungsmodus und versuchte sich mit schlechten Witzen von Gesprächspartner zu Gesprächspartner zu retten. Ein Beispiel: »Wir hatten ein so enges Kleid für mich wie für Heidi Klum gefunden, aber der DHB hat gesagt, der Personaltrainer von Heidi Klum hat keine Zeit, deshalb komme ich in Hose und Bluse.«
Die nächste Pleite gab es um das WM-Maskottchen. Laut DHB-Boss Ulrich Strombach zwar schöner als Goleo, doch leider konnte niemand eine kleine Ausgabe von Hanniball mitnehmen, angeblich weil der Produzent die Exemplare ins Maritim nach Herne (da gibts aber keines) geliefert haben soll.
Und weiter ging es im Spiel Pleiten, Pech und Pannen. Als Daniel Stephan aus der Leistungsgruppe 4 die Lose zog, wurden parallel die Gruppenmitglieder im Video vorgestellt. Gabi Bauer kam nicht mehr zur Wort: »Wenn man so etwas zum ersten Mal macht, ist es nicht so einfach, aber man lernt fürs nächste Mal.«
Die Konfusion wurde in der Leistungsgruppe 3 dann noch größer, weil nicht klar war, wohin Ukraine und Ägypten (B oder D) gelost waren. Und Alexander Kozhukhov, IHF-Offizieller und Ober-Konfusor auf dem Podium, konnte auch lange nicht klären, wie es läuft. Aber nach 65 Minuten gab es dann doch Klarheit über die Grupenzusammensetzung. Der Auftakt war nicht weltmeisterlich.

Artikel vom 15.07.2006