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Rentnerpaar
wollte Leben
beenden

Frau überlebt verletzt

Von Christian Althoff
Porta Westfalica (WB). Ehedrama in Porta Westfalica (Kreis Minden-Lübbecke): Dort hat ein Rentner versucht, seine Ehefrau zu töten. Anschließend nahm sich der Mann das Leben.

Die Tat geschah in einem Vierfamilienhaus, ein paar hundert Meter vom Weser-Kraftwerk Veltheim entfernt. Dort hatte Karl D. (63) jahrelang gearbeitet. Nach den bisherigen Ermittlungen der Kipo hatte der Frührentner in der Nacht zum Mittwoch zu einem Messer gegriffen und seiner Frau Schnittverletztungen am Hals und an den Handgelenken beigebracht. Anschließend war der Mann auf den Dachboden gegangen, hatte an einem Balken einen Strick befestigt und sich erhängt.
Mittwoch vormittag gegen 11 Uhr klingelte die schwerverletzte, blutüberströmte Ehefrau Hilde D. (61) bei ihrem Nachbarn. Sie schilderte, sie habe gemeinsam mit ihrem Ehemann aus dem Leben scheiden wollen. Sie habe überlebt, ihr Mann habe sich erhängt. Der geschockte Nachbar rief sofort einen Notarztwagen, der die Frau ins Klinikum Minden brachte. Sie schwebt nicht in Lebensgefahr. Ihr Mann Karl D. konnte nicht mehr gerettet werden.
Staatsanwalt Christoph Mackel sagte gestern, Rechtsmediziner prüften noch, ob die Angaben der Frau schlüssig seien. Es gebe aber derzeit keinen Grund, daran zu zweifeln.
Das Ehepaar, das einen Sohn hat, hat keinen Abschiedsbrief hinterlassen. »Die Gründe für die Verzweiflungstat liegen im persönlichen Bereich und werden deshalb von uns nicht mitgeteilt«, erklärte Polizeisprecher Werner Wojahn. Karl D. soll seit Jahren zuckerkrank gewesen sein und schon mehrere schwere Operationen hinter sich haben.

Artikel vom 14.07.2006