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Zidane
bedauert
nichts

Aber Entschuldigung

Paris (dpa). Drei Tage nach seinem Kopfstoß gegen den Italiener Marco Materazzi im WM-Finale hat sich der französische Fußballstar Zinédine Zidane für sein Ausrasten öffentlich entschuldigt.Zinédine Zidane hat sich entschuldigt.

Zidane sagte gestern Abend im Bezahlsender Canal Plus, Materazzi habe ihn am Sonntagabend mit »sehr harten Worten« beleidigt. Befragt zum genauen Wortlaut der Beleidigung sagte Zidane: »Das waren sehr persönliche Dinge, das betrifft meine Mama, meine Schwester.«
»Er (Materazzi) sagt Worte, Worte, die sehr hart sind und wiederholt sie mehrfach. Sie hören sie einmal und versuchen wegzugehen. Das habe ich getan. ... Sie hören sie zwei Mal, dann das dritte Mal...«, ergänzte der Mittelfeldstar, der von Schiedsrichter Horacio Elizondo (Argentinien) nach diesem Vorfall in der 110. Minute die Rote Karte erhalten hatte. Es war das letzte Profi-Fußballspiel für den Spielmacher.
»Ich entschuldige mich bei den Kindern, die das gesehen haben«, betonte Zidane. So etwas sei »unentschuldbar«. So dürfe man sich nicht verhalten. »Ich muss es laut und deutlich sagen, weil es von zwei bis drei Milliarden Fernsehzuschauern und Abermillionen Kindern gesehen wurde.«
Bedauern wollte Zidane seine Handlungsweise aber nicht. »Ich kann meine Handlung nicht bedauern, weil das bedeuten würde, dass er Recht hatte, es zu sagen. Ich kann es nicht, ich kann es nicht, ich kann es nicht sagen. Nein, er hat kein Recht das zu sagen, was er sagt«, betonte Zidane, der den genauen Wortlaut nicht verraten wollte.
Marco Materazzi hatte eingeräumt, erstmals eine Provokation des französischen Superstars zugegeben. »Er war unverschämt, da habe ich ihn beleidigt«, sagte der 32 Jahre alte Verteidiger von Inter Mailand. Lippenleser des brasilianischen TV-Senders Globo kamen zu dem Schluss, dass Materazzi die Schwester von Zidane als Prostituierte bezeichnet haben soll.

Artikel vom 13.07.2006