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Deutsche Wirtschaft hofft und bangt

Grundgerüst der Unternehmensteuerreform


Berlin (dpa). Die deutsche Wirtschaft hat auf die von der Bundesregierung beschlossenen Eckpunkte zur Unternehmensteuerreform verhalten reagiert. Übereinstimmend begrüßt wird, dass die Gesamtsteuerlast der Unternehmen von heute 38,7 Prozent auf 29,16 Prozent sinken soll. Für eine abschließende Bewertung sei es noch zu früh. Das von Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) gestern vorgelegte Grundgerüst sei aber eine »brauchbare Grundlage für eine sachliche Diskussion«, urteilten acht Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft. Positiv bewerten sie die nominale Absenkung des Körperschaftsteuersatzes, die Einbeziehung der Personenunternehmen und die Einführung einer Abgeltungssteuer auf private Kapitalerträge.
Falsch sei, die Steuerbemessungsgrundlage der Unternehmen um Kosten wie Zinsen und Zinsanteile bei der Gewerbe- und bei der Körperschaftsteuer zu verbreitern. BDI-Präsident Jürgen Thumann sagte, es sei paradox, dass die Steuerlast in Investitionsphasen steigen solle. Verbraucherschützer lehnen die geplante pauschale Abgeltungssteuer auf Kapitalerträge ab. »Gutverdienende mit großem Vermögen werden einseitig entlastet - das ist sozial absolut unausgewogen«, so die Chefin der Verbraucherzentralen Bundesverbandes, Edda Müller.

Artikel vom 13.07.2006