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Was haben wir von ihm?

ZDF, Arte und WDR beleuchten den »Neandertaler«


ZDF, Sonntag, 19.30 Uhr: Auf Fellschuhen durchstreift der Neandertaler die Eiszeittundra, geht auf Mammutjagd und kämpft mit seiner Sippe gegen einen gewaltigen Höhlenlöwen. Fast erscheint der sympathische Urmensch wie der ideale Schwiegersohn, wären da nicht die flache Stirn und die deutlichen Knochenwülste über den Augen. Zwischen strenger Wissenschaft und filmischer Freiheit bewegt sich das Doku-Drama »Der Neandertaler - was wirklich geschah«, das in der Reihe »ZDF Expedition« zu sehen ist.
TV-Autorin Ruth Omphalius nimmt den Betrachter 45 Minuten lang mit auf eine Zeitreise zu genau dem Urmenschen-Mann, dessen Skelettreste vor 150 Jahren durch Zufall im Neandertal östlich von Düsseldorf entdeckt wurden und die Sicht auf die Abstammung unserer Art revolutionierten. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse, die seit gut 15 Jahren eine Arbeitsgruppe um den Archäologen Ralf W. Schmitz (Universität Tübingen) zusammenträgt, liefern das Faktengerüst der fiktiven Biografie des Neandertalers, der vor 42000 Jahren als reifer Mann von knapp 60 Jahren gestorben ist. Schmitz und seine Kollegen erläutern in eingeschobenen »Kapiteln«, was das historische Skelett durch modernste Untersuchungen an Erkenntnissen über das Leben der vor etwa 27000 Jahren ausgestorbenen Ur-Europäer preisgibt.
Mit dem Neandertaler beschäftigt sich an diesem Samstag um 20.40 Uhr auch der Kultursender Arte. Eine ganze Ausgabe seines Wissenschaftsmagazins »Quarks & Co« verbringt das WDR-Fernsehen »Auf den Spuren des Neandertalers« (18. Juli, 21.00 Uhr). Forscher erläutern Fragen nicht nur zu Intelligenz und Sprachvermögen des Urmenschen, sondern auch das Rätsel: »Wie viel Neandertaler steckt in uns?«.

Artikel vom 15.07.2006