Bielefeld (uj). Thermopolis? Die Kleinstadt im US-Bundesstaat Wyoming muss man wahrscheinlich nicht kennen. Ihren Namen verdankt sie ihren heißen Thermalquellen, die im Hot Spring State Park entspringen und die schon vor Ankunft der ersten Weißen bei den Indianern der Umgebung für ihre heilende Wirkung bekannt waren. Darüber hinaus hat das 3000-Einwohner-Städtchen nicht viel zu bieten. Der in Berlin lebende Fotograf Tobias Walther war trotzdem dort, um zu fotografieren. Die Ergebnisse sind von heute an, 14. Juli, in der Galerie 61 zu sehen. Der Fotozyklus Thermopolis erzählt gleichwohl keine Geschichte über einen Ort. Vielmehr geht es dem Fotografen, der im vergangenen Jahr an der FH Bielelfeld seinen Abschluss am Fachbereich Gestaltung machte, Themen wie Stillstand, Bewegung, Vergänglichkeit und Isolation sowie die Beziehung des Menschen zu seiner Umwelt zu transportieren. »Es wird auf Dialoge und Vorgänge verzichtet, um die Arbeit das Gefühl des Wartens auf ein Ereignis zu geben, welches nicht kommt. Eingebettet in einer sozio-kulturellen Symbolwelt, verdichtet sich die Poesie der Melancholie und der Einsamkeit zu einer Stimmung eines Country-Songs«, unterstreicht Tobias Walther, der im rauen und ländlichen Hinterhof Amerikas die passende Kulisse für seine melancholisch-schöne Bilderserie fand. Walther, 1979 in Suhl, Thüringen, geboren, war Mitbegründer der Bielefelder Ausstellungs- und Galerieinitiative »BildWild«. Buchprojekte und zahlreiche Auslandsaufenthalte und Praktika sind kennzeichnend für seine Karriere, die unter anderem von dem Londoner Fotografen Nick Waplington beeinflusst ist. Die Ausstellung »Thermopolis« wird heute um 20 Uhr in der Galerie 61, Neustädter Straße 10, eröffnet. Sie läuft bis zum 26. August und kann freitags von 16 bis 19 Uhr und samstags von 12 bis 16 besichtigt werden sowie nach telefonischer Absprache unter 0179/9 26 25 11.
Drucken