In der Studiogalerie wird der Zufall zugelassen, Werke »mobil«
Bielefeld (bp). Auf dem Weg in die Studiengalerie der Kunsthalle, bis zum 23. August »Bauhaus.Labor«, kommen Besucher an der »Konstruktionsorgel« vorbei. Die wurde vor genau zehn Jahren von Bielefelder Fachhochschul-Studenten gebaut - nach (in ihrer Originalität nicht unumstrittenen Plänen) von László Moholy-Nagy, dessen Werke in der Ausstellung »Vom Bauhaus zur Neuen Welt« mit denen von Josef Albers gezeigt werden.
Mit der »Konstruktionsorgel« lässt sich Kunst machen, ohne dass man Künstler sein muss. Kunst-Experimente sozusagen. Suse Wiegand und Emanuel Raab von der FH haben ein Seminar konzipiert, in dem durch Studenten in Anlehnung an Bauhaus-Kunst Arbeiten entstehen sollten. Dabei wurden Grundideen des Bauhauses wie die Materialvielfalt, das Zulassen des Zufalls und die Idee des Prozesshaften aufgegriffen. Die Studierenden, die zur Eröffnung, zu der sich 300 Menschen in der Studiogalerie drängten, 35 Arbeiten erstellt hatten, haben auch die Konzeption der Schau erarbeitet. Bis zum 23. August ist die Ausstellung - gezeigt werden unter anderem Arbeiten aus den Bereiche Mode, Foto/Video, Objektkunst - Veränderungen unterworfen. Jedes Objekt hat eine Ziffer, die sich, wird es verstellt, in eine neue Beziehung gesetzt, mit bewegt. Mobilität wörtlich genommen: Bei der Eröffnung bewegte sich unerwartet ein Styrophorblock, gab Geräusche von sich. Nichts Mysteriöses: Darunter verbarg sich ein ferngesteuertes Spielauto. In einem dreitägigen Workshop von Suse Wiegand (19., 20., 21. Juli, Infos Tel. 0521/329995039) im Rahmen der »Sommerakademie« (Das WESTFALEN-BLATT berichtete) können die Teilnehmer Einfluss auf die Ausstellung nehmen - möglicherweise mit eigenen Arbeiten. Titel des Workshops: »Zufall und Kalkül«. Während der Ausstellung sind die Schöpfer der Arbeiten, die Studenten, da und »laborieren« weiter an und in der Schau.
Drucken