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Priester soll in die
Kasse gegriffen haben

Kriminalpolizei stellt Geistlichem eine Falle


Von Monika Schönfeld
Schloß Holte-Stukenbrock (WB). Ein katholischer Geistlicher aus Schloß Holte-Stukenbrock (Kreis Gütersloh) steht im Verdacht, seiner Kirchengemeinde Geld gestohlen zu haben. Die Kirchengemeinde hatte Strafantrag gestellt, das Amtsgericht Bielefeld hat dem Beschuldigten jetzt einen Strafbefehl über 15 Tagessätze zu je 60 Euro zugestellt. Der Strafbefehl ist noch nicht rechtskräftig.
Der Leiter des Amtsgerichts Bielefeld, Hans-Jürgen Donath, bestätigte gestern, dass die Kirchengemeinde Verdacht geschöpft habe: »Denen war Geld abhandengekommen.« Daraufhin sei dem Geistlichen mit Hilfe der Polizei eine Falle gestellt worden. In die Geldtasche, die gewöhnlich in der Sakristei lagert, waren präparierte Geldscheine gelegt worden. 20 Euro waren später aus der Geldtasche verschwunden - die beiden Zehn-Euro-Scheine wurden anschließend bei dem Geistlichen gefunden.
Der Mann bestreitet den Diebstahl. Wie Amtsgerichtsdirektor Donath sagte, habe der Beschuldigte ausgesagt, er habe nur Geld gewechselt, um Jugendlichen ein Eis auszugeben. Den Gegenwert habe er zurück in die Geldtasche getan.
Der Fall ist nicht zur Anklage gekommen. Statt dessen ist der Strafbefehl ergangen, gegen den der Betroffene noch Widerspruch einlegen kann. Der Geistliche ist noch im Dienst in Schloß Holte-Stukenbrock. Ein Sprecher des Erzbischöflichen Generalvikariates in Paderborn bestätigte gestern, vom Verfahren und dem Strafbefehl Kenntnis zu haben.

Artikel vom 13.07.2006