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Semester kostet
bis zu 500 Euro

Uni-Senat beschließt Beitragssatzung

Von Burgit Hörttrich
Bielefeld (WB). 500 Euro kostet es vom Wintersemester 2006/07 an, an der Universität Bielefeld zu studieren. Das beschloss Mittwoch der Senat. Allerdings: Es gibt Ausnahmen, Staffelungen und Sonderregelungen. Trotzdem rechnet die Hochschule mit Beitragseinnahmen von zunächst 3 Millionen Euro pro Semester bis 5,7 Millionen, wenn die Übergangsregelungen ausgelaufen sind.

Zwei studentische Senatoren konnten gestern an der entscheidenden Sitzung nicht teilnehmen, weil sie von Kommilitonen aufgehalten wurden. Senatsvorsitzender Prof. Neithard Bulst betonte, dass drei der fünf Änderungsanträge der studentischen Senatoren in die Satzung übernommen worden seien; die Abstimmung endete mit 14 Ja- und sechs Neinstimmen. Debatte und Abstimmung wurden in Bild und Ton in die Unihalle übertragen. Man habe, so Bulst, keine für Jedermann zugängliche Sitzung anberaumt, weil eine solche Sitzung zum Thema Studiengebühren am 1. Februar »im Chaos untergegangen« sei. Er selbst und der Vorsitzende des AStA hätten am Mittwoch vergeblich appelliert, die beiden Senatsvertreter in den Sitzungssaal zu lassen.
Uni-Rektor Prof. Dieter Timmermann betonte, man habe sich um eine »Bielefeld-spezifische« Lösung bemüht: »Die Satzung kommt den Interessen der Studierenden im besonderen Maße entgegen.« Mit den Einnahmen sollen die Bedingungen für Studium und Lehre verbessert werden. Timmermann: »Die Hochschulen leiden an chronischer Unterfinanzierung.« Prof. Gerhard Sagerer, Prorektor für Studium und Lehrer, ist überzeugt, dass die Verbesserungen »sofort spürbar« werden würden - vor allem in der Verbesserung der Betreuung: »Tutorengruppen werden kleiner - bauliche Verbesserungen dauern natürlich ein wenig länger.« Rektor Timmermann betonte, dass die Sonderregelungen »beispiellos in Nordrhein-Westfalen« seien. Und er verspricht: »Mit den Einnahmen werden nicht irgendwelche Löcher gestopft.«

Artikel vom 13.07.2006