13.07.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Einfach nicht
kaputt zu kriegen

The Who von 8000 in Bonn gefeiert

Bonn (dpa). Zum Auftakt ihrer ersten Deutschland-Tournee seit neun Jahren haben die Rock-Veteranen der Gruppe The Who in Bonn ein grandioses Konzert gegeben.

8000 begeisterte Fans waren am Dienstagabend gekommen, mit Genuss sahen und hörten sie, wie sich die beiden Stars der legendären Band, Sänger Roger Daltrey und Gitarren-Virtuose Pete Townshend, in Szene setzten.
Der inzwischen 61 Jahre alte Townshend zerschmetterte zwar nicht mehr wie in frühen Zeiten seine Gitarre, stellte mit seinem 62 Jahre alten Gefährten aus alten Tagen aber schon nach den ersten Liedern »I Can't Explain«, »The Seeker« und »Behind Blue Eyes« klar, dass die Rock-Opas noch lange nicht zum alten Eisen zählen. Ihr erster und größter Klassiker, »My Generation« von 1965, durfte beim Auftritt in Bonn natürlich nicht fehlen und wurde von den vielen ebenfalls ergrauten Fans bejubelt. Beim sehr viel melodischeren »Substitute« schlossen sie die Augen - und nicht wenige sangen den Text mit.
Townshend und Daltrey schonten sich nicht. Sie sind die letzten aus der Originalbesetzung der 1961 gegründeten Band. 1978 starb Schlagzeuger Keith Moon nach einer Überdosis Medikamenten, 2002 Bassist John Entwistle überraschend in Las Vegas während einer Tournee an Herzversagen. Begleitet wurden die beiden Rock-Legenden nun von vier Top-Musikern der Gruppe »Casbah Club«, darunter Townshends jüngerer Bruder Simon. Auch ein paar neue Songs der noch unveröffentlichten Who-CD »Wire & Glass« gab es zu hören, die erst am Freitag in Deutschland in die Läden kommt - das erste Album der Gruppe nach 24 Jahren.
Gestern Abend waren The Who in Berlin zu hören, am 23. Juli spielen sie in Ulm. Und nächstes Jahr, so Townshend, wollen sie wieder kommen.

Artikel vom 13.07.2006