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Raiffeisen-Schlagkraft wächst mit der Fusion

Genossenschaften in Bielefeld und Halle lassen Umsatzzahlen auf 76 Millionen Euro steigen

Bielefeld/Halle (kg). Der Name gibt die Marschrichtung vor: Raiffessen Warenhandel Ostwestfalen eG (RWO). Die Fusionswelle in der Region rollt jetzt weiter. Jetzt haben die Bielefelder Raiffeisen-Genossenschaften in Jöllenbeck und Halle-Künsebeck ihren Zusammenschluss für Januar 2007 geplant.

Das Jöllenbecker Haus hat im vergangenen Jahr 4,9 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet. Die RWO, seit dem Zusammenschluss der Bäuerlichen Bezugs- und Absatzgenossenschaft Steinhagen-Brockhagen mit der Raiffeisen Warenhandel Ostwestfalen eG in Rietberg-Westerwiehe im vergangenen Jahr eine der größten Agrargenossenschaften in Westfalen, erzielte immerhin 41 Millionen Euro. Zu den 230 Mitgliedern aus dem Raum Bielefeld-Herford kommen 1100 aus dem Kreis Gütersloh dazu. Und die Zahl der Raiffeisen-Märkte, in denen jedermann einkaufen kann, wächst um einen auf elf. »Allein im Einzelhandel machen wir acht Millionen Umsatz«, sagt der Diplom-Ingenieur Agrar Ulf Kortepeter (43).
Die Generalversammlung der Raiffeisen WarenhandelGmbH Bielefeld-Herford hat grünes Licht für diese Zusammenlegung mit der Raiffeisen Warenhandel GmbH & Co. in Halle gegeben. Die endgültige Entscheidung steht allerdings noch aus. Geschäftsführer Kortepeter hält die Fusion für »eine weitere Entwicklung nach vorn«. Kortepeter: »Wir müssen dem Strukturwandel in der Landwirtschaft Tribut zollen. Er vollzieht sich so schnell, dass ich froh bin über die Investitionen, die wir an den Standorten getätigt haben. Denn nur so haben wir als Partner von großen, zukunftsfähigen Betrieben eine Chance«.
Derzeit rollen jetzt Schlepper und Lkw mit voll beladenen Anhängern auf die Waage. Die Landwirte haben das trockene Wetter für die Ernte genutzt und bringen jetzt die erste Gerste. Ob es um den Handel mit Saatgut geht, Dünge- und Pflanzenschutzmitteln, Brenn- und Treibstoffen oder um die Haus- und Gartenmärkte - die Raiffeisen Schlagkraft wächst mit der Fusion.
Der Zusammenschluss soll nicht nur die Umsatzzahlen auf mindestens 76 Millionen Euro steigen lassen. Kortepeter hält es für sinnvoll, auch die operativen Geschäfte zusammenzulegen. Die Buchhaltung ist davon ebenso betroffen wie andere Arbeitsabläufe, die man optimieren will.
Kürzungen beim Personal werde es aber nicht geben, versichert Kortepeter. Raiffeisen als Arbeitgeber beschäftigt derzeit fest angestellt 51 Mitarbeiter bei der RWO, 40 bei der GmbH in Halle (darunter drei Auszubildende) und acht in Jöllenbeck.

Artikel vom 13.07.2006