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Vier Tonnen Stahl aus
Saal heraus geschafft

Rückbau der Rudolf-Oetker-Halle schreitet zügig voran

Von Uta Jostwerner und
Hans-Werner Büscher (Fotos)
Bielefeld (WB). »Wenn nichts Außergewöhnliches passiert, dann wird der Rest ein Spaziergang«, sagt Frank Otterbach. Der Architekt, der für den Rückbau der Oetkerhalle verantwortlich zeichnet, ist zufrieden, strahlt der große Saal doch fast schon wieder im alten Glanz, nachdem die Traversen auf der Bühne und die Podeste im Saal entfernt wurden.

In nur einer Woche haben die Mitarbeiter von TKH Berlin, einer Spezialfirma für Podeste und Bestuhlungen, ganze Arbeit geleistet und rund vier Tonnen Stahl, auf dem das aufsteigende Parkett montiert war, aus der Halle herausgeschafft. »Alles musste von Hand aufgeschraubt werden, weil wir beim Aufbau vor zwei Jahren aus Gründen des Brandschutzes im Saal nicht schweißen durften«, verdeutlicht Otterbach.
Entfernt wurde ebenfalls der provisorische Regieraum auf der Empore sowie die rote Trennwand im Garderobenbereich und mit ihr die dahinter liegenden Künstlergarderoben. Auch der große, von Trennwänden durchzogene Aufenthaltsraum für Sänger und Musiker wurde komplett entkernt. Die groben Arbeiten sind damit abgeschlossen. Alles weitere ist Feinschliff.
Dazu gehört die Politur des Parketts im großen Saal. Erst danach können die Stühle wieder eingebaut werden. Bühnenpodeste, die von den Theaterleuten schwarz angestrichen wurden, werden abgebeizt und in einem Braunton gestrichen, der sich harmonisch der Wandverkleidung im Saal anpasst.
Zu einem multifunktionalen Raum umgestaltet wird das ehemalige Büro der Hallen- und Veranstaltungsassistenz, das sich links neben dem Eingangsfoyer befindet. »Den Raum wird man künftig auch zu privaten Feiern und VIP-Empfängen mieten können. Er wird mit modernster Technik ausgestattet«, verdeutlicht Otterbach.
Musiker und Chorsänger erhalten einen eigenen Schrankraum für Noten und Instrumente. Die Einrichtung in Rüster (Ulme) passt sich optisch dem Erscheinungsbild der Halle an.
In gut vier Wochen sollen sämtliche Arbeiten abgeschlossen sein und die Oetkerhalle in ihrem Originalzustand übergeben werden. Dann fehlt nur noch eine Grundreinigung, um das altehrwürdige Konzerthaus vom Bauschmutz zu befreien. »Und das wird noch mal ein richtiges Stück Arbeit«, sagt Haustechnikerin Angelika Schönebäumer mit Blick auf den Staub, der sich derzeit überall breit macht.

Artikel vom 13.07.2006