15.07.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Trennt sich T-Mobile von Jörg Ludewig?

Radprofi: Noch keine Entscheidung gefallen


Carcassonne/Steinhagen (dpa/WB/vos). T-Mobile will angeblich die Zusammenarbeit mit dem Steinhagener Radprofi Jörg Ludewig beenden. Es werde eine »gütliche Trennung« angestrebt, sagte der Sprecher des Rennstalls, Christian Frommert, in einem Radio-Interview. Dagegen betonte Ludewig gegenüber dieser Zeitung, es sei noch keine Entscheidung gefallen. Er selbst habe mit Frommert zuletzt vor zwei Tagen gesprochen. Kommt es zu einer gütlichen Trennung, wird sie vermutlich so aussehen: T-Mobile erfüllt bis Ende des Jahres die Zahlungsverpflichtungen gegenüber dem Profi, lässt dann aber den Vertrag auslaufen.
Unterdessen hat T-Mobile-Teamarzt Lothar Heinrich einen Artikel der »Süddeutschen Zeitung« verwundert zur Kenntnis genommen, wonach Jan Ullrich bei der Tour de France 2005 mit verschiedenen Medikationen gedopt gewesen sein soll. »Ich bin sehr erstaunt«, sagte der Mediziner der Uni-Klinik Freiburg, in der alle Sportler des Bonner Teams medizinisch betreut werden. »Das sieht man den Leuten ja nicht an, sie haben keine blaue Zunge«, meinte Heinrich, der bei Ullrich-Untersuchungen »keine Auffälligkeiten« feststellte.
Der Teamarzt wies in Carcassonne darauf hin, dass Ullrich weder angeblich verabreichtes Insulin noch Wachstumshormone ohne weiteres nachzuweisen seien. »Der durch die Gabe von Testosteron veränderte Hormon-Status hätte in den Urin-Doping-Kontrollen auffällig sein müssen. Ullrich war bei einem Test im Rennen aber nie positiv«, so Heinrich.

Artikel vom 15.07.2006