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Forscher lüften
Grabgeheimnis


Petershagen (WB). Wissenschaftler haben das Rätsel um die vor mehr als 2500 Jahren in Petershagen-Ilse (Kreis Minden-Lübbecke) begrabenen »20 Frauen von Ilse« gelöst: Untersuchungen ergaben, dass sie Zugewanderte aus dem südlichen Deutschland waren. Die Zähne der Frauen hätten dies bei einer Strontium-Isotopen-Analyse verraten, teilte das Westfälische Museum für Archäologie gestern mit, wo die Funde seit 2003 ausgestellt sind.
Mit der Analysemethode werden Ablagerungen in Zähnen untersucht. Da sich Zähne nach der Kindheit nicht mehr verändern, kann so der Ort der Kindheit bestimmt werden.
Seit dem Gräberfund 1998 rätselten Forscher, warum die Frauen für die Region untypisch bestattet worden waren. »Im heutigen Westfalen sind Menschen in der Eisenzeit verbrannt worden«, sagte eine Archäologin. Die größtenteils verwesten »Frauen von Ilse« seien jedoch in hohlen Baumstämmen mit Fußringen, Armringen oder Perlenketten bestattet worden.

Artikel vom 12.07.2006