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Soldaten-Entführung

Geisel-Krise weiter verschärft


Die Entführung zweier israelischer Soldaten durch die Hisbollah-Miliz in Libanon hat die Lage im Nahen Osten dramatisch verschärft. Israels Premier Ehud Olmert reagierte mit dem Einmarsch von Bodentruppen in den Libanon.
Jetzt wird wieder sichtbar, dass der Nahost-Konflikt nicht auf Israel und Palästina beschränkt ist. Hisbollah und damit im Hintergrund die libaneische und die syrische Regierung wollen mit der Entführung israelischer Soldaten zeigen, dass sie noch immer Teilnehmer im Nahost-Konflikt sind. Die Hisbollah entpuppt sich auch ganz offen als Verbündeter der Hamas. Die von der Hisbollah erhobene Forderung, die mittlerweile drei entführten Soldaten gegen tausende palästinensische Gefangene auszutauschen, zeigt dies ganz deutlich.
Die internationale Gemeinschaft beschäftigt sich derzeit stark mit dem Iran. Dadurch ist der Nahe Osten trotz aller Aufrufe zur Mäßigung durch EU, UNO, USA und Russland aus dem Blickfeld geraten.
Das Nahost-Quartett steht vor der schweren Aufgabe, nicht nur auf Israelis und Palästinenser einzuwirken, sondern auch die Nachbarstaaten in einen Friedensprozess einzubeziehen. Wenn die Waffen schweigen. Friedhelm Peiter

Artikel vom 13.07.2006