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Pathologie mit
geprüfter Qualität

Klinik Mitte: Institut akkreditiert

Von Hendrik Uffmann
Bielefeld (WB). In der Pathologie der Städtischen Kliniken Bielefeld werden lebenswichtige Diagnosen gestellt, oft innerhalb weniger Minuten noch während einer Operation. Jetzt ist die Qualität der Arbeit in dem Institut durch eine Akkreditierung bestätigt worden.

Damit ist die Pathologie nach der bereits zertifizierten Hämatologie/Onkologie die zweite Abteilung der Städtischen Krankenhäuser Mitte und Rosenhöhe, deren Arbeitsweise und Qualität auf diese Weise beurkundet wurde. »Die Akkreditierung umfasst zum einen die Organisation und Dokumentation der Arbeitsabläufe, bewertet aber auch die fachliche Qualität unserer Arbeit«, erläutert Prof. Dr. Ute Raute-Kreinsen, Chefärztin des Instituts für Pathologie.
Denn die Pathologie arbeitet - entgegen aller Klischees - zu 99 Prozent für lebende Patienten. Alle Gewebeproben, die bei Operationen oder Untersuchungen entnommen werden, werden dort überprüft, um Diagnosen zum Beispiel über eine Krebserkrankung zu erstellen. Etwa 30 000 Patienten sind in dem Institut registriert, so die Chefärztin.
Üblicherweise dauert die Akkreditierung - ausgestellt von der DAP Deutsches Akkreditierungssystem Prüfwesen GmbH - etwa eineinhalb Jahre, das Bielefelder Institut schaffte es in neun Monaten. »Alle 24 Mitarbeiter haben unglaublich engagiert mitgearbeitet«, so Ute Raute-Kreinsen, die durch die Arbeit an der Akkreditierung nach ihren eigenen Worten vom »Qualitätsmuffel zum Qualitätsfan« geworden ist.
In dem Institut werden nun alle Schritte und Verfahrensweisen für alle Mitarbeiter vorgegeben und anschließend festgehalten. »Dies gibt zusätzliche Sicherheit, weil immer nachvollzogen werden kann, wer was gemacht hat«, erläutert die Ärztin.
Das Institut musste seine Arbeitsweise entsprechend den Anforderungen ausrichten, nach der Überprüfung der schriftlichen Unterlagen nahmen Mitarbeiter der DAP den Betrieb unter die Lupe und kontrollierten die Umsetzung der Verfahrensweisen. Künftig wird es jährlich eine Überprüfung der Organisation geben, die fachliche Arbeit wird alle zwei Jahre getestet.
Und auch Ziele für die eigene Arbeit muss das Institut im Rahmen der Akkreditierung formulieren. Ute Raute-Kreinsen: »Wir wollten etwa bei der Untersuchung einer Brustkrebserkrankung durch eine Stanzbiopsie die Diagnose einen Tag nach Entnahme der Probe liefern. Das schaffen wir derzeit zu 100 Prozent.«
Außerdem, so Ute Raute-Kreinsen, habe die Akkreditierung dazu geführt, dass die Mitarbeiter der Pathologie besser über die Arbeit der jeweils anderen Bescheid wissen und so Abläufe effizienter gestaltet werden können. Dr. Johannes Kramer, Geschäftsführer der Städtischen Kliniken Bielefeld, betonte: »Man muss nicht nur wissen, dass man gut ist, man muss es auch für sich selbst und andere transparent machen.«
Ende des Jahres, so Kramer, sollen die gesamten Städtischen Kliniken Mitte und Rosenhöhe zertifiziert werden. »Der klinische Bereich, aber auch die Verwaltung.« Dabei erwartet er größere Hindernisse vor allem an den Schnittstellen zwischen den verschiedenen Kliniken und Abteilungen.

Artikel vom 11.07.2006