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Viel spielen und lachen

Paderborns Novize Andrew Sinkala überzeugt schon

Von Peter Klute
Straelen (WB). »Bei ihm sieht man bei jedem Training und jeder Laufeinheit, dass er sich auf einem anderen Niveau bewegt und eine sehr gute körperliche Verfassung hat. Er ist ein ruhiger Typ, der uns sehr gut zu Gesicht stehen wird.« Die Vorbereitung von Zweitligist SC Paderborn 07 ist gerade mal eine Woche alt, aber einer der acht Neuzugänge hat Trainer Jos Luhukay schon überzeugt.

Der Mann, der vom Holländer so überschwänglich gelobt wird, heißt Andrew Sinkala, defensiver Mittelfeldspieler und von Erstliga-Absteiger 1. FC Köln an die Pader gewechselt. Luhukay weiß, wovon er spricht, schließlich hat er drei Jahre als Co-Trainer der Geißböcke mit Sinkala zusammengearbeitet. Der Spieler gibt die Komplimente gerne zurück und macht keinen Hehl daraus, dass Luhukay ein Grund war, warum er für Paderborn spielt: »Ich hatte andere Angebote, aber ich habe mich für den SCP entschieden, weil ich hier die besten Perspektiven sehe und Luhukay ein sehr guter Trainer ist.« So sieht er in Paderborn am ehesten die Möglichkeit, sich wieder seinen größten Wunsch zu erfüllen. »Ich möchte Fußball spielen«, so der Nationalspieler Sambias, der für Köln in der ersten und zweiten Liga am Ball war.
Zuletzt aber nur noch selten, ganze zwölf Einsätze standen für ihn in der abgelaufenen Spielzeit zu Buche. Zu wenig für einen 27-Jährigen, der sich im besten Fußballer-Alter befindet. »Ich habe beim FC Bayern München und beim 1. FC Köln viel gelernt. Das möchte ich in Paderborn zeigen. Die zweite Liga lebt vom Kampf, in der ersten Liga wird mehr mit dem Kopf gespielt«, weiß er. Er ist überzeugt von sich und seiner neuen Mannschaft. »Ich habe den SCP zum Ende der Saison gegen Aachen und Aue gesehen und denke, dass durch die Neuzugänge noch mehr Qualität da ist. Jeder Spieler möchte in die erste Bundesliga und warum sollte mir das in den zwei Jahren, für die ich unterschrieben habe, mit Paderborn nicht gelingen? Ich bin jedenfalls nicht hierher gekommen, um abzusteigen. Daran denke ich nicht und das wird auch nicht passieren.«
Mit Köln stieg er auf und ab, die Rheinmetropole wird für Andrew Sinkala, der 1999 nach Deutschland kam, aber immer eine besondere Stadt bleiben. Hier lernte er den Karneval kennen und lieben und hier fand er seine große Liebe. Am 23. Mai dieses Jahres heiratete er seine Kathrin, zur Hochzeit reiste seine Mama an, seine fünf Geschwister (drei Schwestern, zwei Brüder) blieben in der Heimat. Sein neues Zuhause ist Paderborn, in Kürze wird er mit seiner Frau eine Wohnung dort beziehen. In Köln war er Mitläufer oder Reservist, beim SCP soll er ein Führungsspieler sein. »Damit habe ich kein Problem, aber ich kann es nicht alleine richten, da müssen mir meine Mitspieler helfen«, sagt Leseratte Sinkala, der von sich selbst behauptet, »dass ich gerne und viel lache«. Im DFB-Pokal muss sein neuer Klub zunächst auf ihn verzichten, denn nach einer Roten Karte beim Kölner Pokalaus in Offenbach in der abgelaufenen Spielzeit ist er für drei Partien gesperrt: »Ich hoffe, dass wir noch im Wettbewerb sind, bis ich wieder spielberechtigt bin.«

Artikel vom 11.07.2006