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Bush-Besuch

Zu Gast bei Freunden


Zu Gast bei Freunden. Dieses Motto gilt uneingeschränkt auch für den amerikanischen Präsidenten George W. Bush, wenn er morgen von Bundeskanzlerin Angela Merkel in ihrer ostdeutschen Heimat empfangen wird. Auch wenn einige unserer Landsleute nicht dieser Meinung sind und gegen den Besuch demonstrieren werden, für die Weiterentwicklung des deutsch-amerikanischen Verhältnisses ist diese Visite nicht zu unterschätzen.
Zu lange war das transatlantische Klima getrübt. Angela Merkel hat in ihrer kurzen Regierungszeit viel dazu beigetragen, dass die beiden wichtigen Verbündeten einander wieder vertrauen - wie in früheren Zeiten.
Das bedeutet nicht, das Handeln von Bush kritiklos hinzunehmen, es gibt genug Anlass zur Kritik. Unter Freunden sollte diese auch ausgesprochen werden. Das bedeutet aber nicht, den Partner vor den Kopf zu stoßen.
Die Bundeskanzlerin hat im Gegensatz zu ihrem Vorgänger den richtigen Ton gefunden. Ihre Kritik wird von Bush akzeptiert. Der Besuch des US-Präsidenten ist daher auch Ausdruck seiner Wertschätzung für Angela Merkel. Es gibt eine Reihe von Themen, die zwischen beiden strittig sind, aussparen wird die Kanzlerin sie sicher nicht. Das wird die enge Zusammenarbeit aber nicht gefährden. Berlins Stimme hat in Washington wieder Gewicht. Um die transatlantischen Beziehungen muss man sich vorerst keine Sorgen mehr machen. Dirk Schröder

Artikel vom 11.07.2006