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Geschmackserlebnis in Grünweißrot

Pierangelo Zava komponiert nach Titelgewinn Italiens »Weltmeister-Eis«


Bielefeld (mm). Die Augen von Pierangelo Zava (44) blitzen fröhlich. Der Mann aus dem italienischen Treviso, der seit vielen Jahren die Bielefelder in seinem Eiscafé an der Friedrich-Ebert-Straße mit cremig-kalten Spezialitäten verwöhnt, freut sich über den WM-Triumph der Squadra Azzurra gegen Frankreich im Berliner Finale. Damit seine Kunden an dem Hochgefühl teilhaben können, hat er ein »Weltmeister-Eis« kreiert - in den Nationalfarben Grün, Weiß und Rot.
Der Eiscafé-Inhaber, der das »Gelato« nach alten Familienrezepten selbst herstellt, hatte zunächst große Zweifel, ob das italienische Team den Titel holen würde. Da gab es schließlich die Hürde Deutschland. »Erst als wir dieses Spiel gewonnen hatten, war ich sicher, Italien wird Weltmeister«, lächelt er. Wobei er Ballack & Co. ein dickes Kompliment macht: »Der Klassiker war das vorweggenommene Endspiel.«
Schon seit dem Frühjahr, als er aus Treviso wieder nach Bielefeld zurückgekehrt war, trug sich Zava mit dem Gedanken, ein Weltmeister-Eis zu komponieren. Grünweißrot sollte es natürlich sein. Da lag die Kombination von Waldmeister, Zitrone und Erdbeer nahe. »Ein wunderbar frisch-fruchtiges Geschmackserlebnis«, macht er Appetit. Genau so lecker sei der Eisbecher »World-Cup«, den er noch den ganzen Juli anbieten werde.
Beim Endspiel, das Pierangelo Zava mit Partnerin Luisa (45) und Cousin Corrado Nieri (37) bei »laufendem Geschäft« am Radio verfolgte, gab es noch bange Minuten. »In der zweiten Halbzeit habe ich gedacht, das wird nichts mehr. Aber beim Elfmeterschießen haben wir einfach Glück gehabt«, sagt er. Corrado Nieri ist besonders stolz. Stammt er doch wie der italienische Nationaltrainer Marcello Lippi aus Viareggio.
Viele Kunden haben Zava gestern zum Titelgewinn gratuliert. Das freut den italienischen Eismeister. Er will den finalen Sieg aber nicht überbewerten: »Fußball sollte immer ein Spiel bleiben«.

Artikel vom 11.07.2006