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Hans-Jürgen Krain (li.) und Oberbürgermeister Eberhard David (2.v.re.) zeigen Regierungspräsidentin Marianne Thomann-Stahl und ihren Mitarbeitern Dieter Walter und Gernot Berghahn die Planzeichnungen der Detmolder Straße.Foto: Hans-Werner Büscher

Alle 1145 Bedenken sind ausgeräumt

Detmolder Straße: Die Bezirksregierung macht den Weg nach vierzehn Jahren Planung frei

Von Burgit Hörttrich
Bielefeld (WB). Der Weg für den Umbau der Detmolder Straße zwischen Landgericht und Sieker ist frei. Baubeginn soll im Juni 2007 sein. Damit hat die Bezirksregierung Detmold den ersten eigenen Planfeststellungsbeschluss erlassen.

Im Mai diesen Jahres wurde die Bezirksregierung von der Anhörungsbehörde zur landesweiten Planfeststellungsbehörde und bekam damit landesweit einen Aufgabenbereich übertragen, den zuvor das NRW-Verkehrsministerium wahrgenommen hat. Regierungspräsidentin Marianne Thomann-Stahl überbrachte gestern Oberbürgermeister Eberhard David die Nachricht, dass mit dem Planfeststellungsbeschluss der Endpunkt unter das Verwaltungsverfahren gesetzt und damit Baurecht geschaffen ist. Die Bezirksregierung, so Frank Auf dem Hövel als zuständiger Dezernent, habe 1145 Einwendungen sowie mehrere Gutachten ausgewertet, verschiedene Erörterungstermine durchgeführt, unter anderem den im Bielefelder Rathaus am 26. und 27. November 2004. Man habe allein 300 Seiten an Wortprotokollen von Einwendern »sehr gründlich ausgewertet«. Der Ausbau von Straße und Schienentrasse sei rechtlich in einem Verfahren gebündelt worden, man habe alle Bedenken ausräumen können. Selbst, wenn jetzt noch im Rahmen der Rechtsbehelfsfrist (Information auf dieser Seite) Klage erhoben werde, habe die keine aufschiebende Wirkung. Auf dem Hövel: »Der Planfeststellungsbeschluss kann sofort vollzogen werden.«
Dass die Einsichtnahme in die Unterlagen nur während zwei Sommerferienwochen möglich sei, habe, so Oberbürgermeister und Regierungspräsidentin einhellig, einzig und allein den Grund, sechs Wochen an Zeit einzusparen. Eberhard David: »Das Thema brennt uns unter den Nägeln, die Planungen laufen seit 1992 - es muss dringend etwas geschehen.« Hans Martin, stellvertretender Leiter des Amtes für Verkehr, wies darauf hin, dass die Fahrbahn der »Detmolder« sechs Jahrzehnte alt sei, der Unterbau aus Kriegstrümmern und Betonplatten, die nicht miteinander verkeilt seien und sich deshalb ständig verschöben, bestehe. Hans-Jürgen Krain (Kaufmännischer Leiter moBiel) betonte, zurzeit müssten allein in die Schienentrasse pro Jahr 250 000 Euro investiert werden, »um die Strecke befahrbar zu halten«.
Mit dem Ausbau soll die Leistungsfähigkeit der Straße erhalten bleiben - durchschnittlich wird sie von zwischen 25 000 (Höhe Landgericht) und 31 000 (Höhe Sieker) Autos täglich passiert - , der Verkehrsfluss soll verbessert, die Unfallzahl verringert und damit die Sicherheit erhöht werden. Zudem sollen Lärm und Schadstoffbelastung der Anlieger nach dem Umbau geringer sein. Von 2010 an gilt auf der Detmolder Straße auch nachts wieder Tempo 50.

Artikel vom 11.07.2006