Bielefeld-Jöllenbeck (hz). Kim Stenske (19) ist frischgebackene Friseurgesellin und begeistert von der japanischen Tradition. Und zwar so begeistert, dass sie das Thema Japan für ihre Gesellenprüfung wählte. Dank der außergewöhnlichen wie bestechenden Idee, die Prüfungskommission mit einer Geisha zu überraschen, sicherte sich die 19-jährige Mitarbeiterin vom Jöllenbecker Salon Schütz den Ehrentitel für das beste Prüfungsstück. Eigentlich, erinnert sich Kim Stenske, habe sie der Kommission eine perfekt frisierte und geschminkte Braut vorstellen wollen. Aber nachdem sie den Film »Die Geisha« im Kino gesehen hatte, war die 19-Jährige von der Geschichte der japanischen Unterhaltungskünstlerin und Bewahrerin der fernöstlichen Traditionen restlos eingenommen. »Ich habe mir den Film vier Mal angeschaut und viel im Internet recherchiert«, berichtet Kim Stenske von den gründlichen Vorbereitungen aufs Thema. Weitere Unterstützung habe es von ihren Arbeitskolleginnen Miriam Niediek, Meisterassistentin im Salon Schütz, und Karin Schraeder, Trainerin für Steckfrisuren, gegeben. Vier Stunden Zeit hatte Kim Stenske bei der praktischen Gesellenprüfung für das Schminken, Färben und Frisieren ihres Modells. Nach drei Stunden hatte die 19-Jährige ihre Freundin Marina Hinsche (18) in eine Geisha verwandelt. Für das passende rote Geisha-Kleid sorgte Christiane Ollermann, die Mutter einer weiteren Freundin. Die Prüfungskommission bewertete den Geisha-Auftritt mit der Note 2. »Ich war begeistert von der originellen Idee«, lobte stellvertretender Innungsobermeister Hubert Turri, zugleich Vorsitzender der Prüfungskommission, die Arbeit von Kim Stenske. Und die 19-Jährige hat nun nicht nur ihren Gesellenbrief in der Tasche, sondern auch einen festen Arbeitsvertrag beim Jöllenbecker Lehrbetrieb. »Solch ein Goldstück im Salon lässt man doch nicht wieder ziehen«, bekräftigte Seniorchef Erwin Schütz.
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