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Autoschieber zu sechs
Jahren Haft verurteilt

Polen droht jetzt auch die Abschiebung


Bielefeld (uko). Weil es ein Autoschieber auch auf einen Ferrari als »Spaßauto« abgesehen hatte, flog vor zwei Jahren eine ganze Bande in Bad Oeynhausen auf. Jetzt mußte sich einer der Haupttäter erneut vor dem Landgericht verantworten. Er wurde zu sechs Jahren Haft verurteilt.
Während eines Wohnungseinbruchs waren im März 2004 die Ferrari-Schlüssel, aus einer Garage an der Detmolder Straße später auch der Sportwagen gestohlen worden. Im Herbst 2004 war der Wagen in einen Unfall auf der A 2 verwickelt, eine Ölspur führte schließlich zu einer Scheune in Bad Oeynhausen. Dort fanden die Polizisten diverse gestohlene Luxuslimousinen, die für den illegalen Export nach Osteuropa umfrisiert wurden.
Der Pole Krzystof B. (32) war bereits im Jahr 2005 vom Landgericht zu sechseinhalb Jahren Haft verurteilt, allerdings kassierte der Bundesgerichtshof (BGH) das Urteil. Einige der Diebstahlsfälle seien juristisch falsch bewertet worden. Die 10. Strafkammer reduzierte gestern das Urteil auf sechs Jahre Haft, nicht ohne auf den Formalismus der BGH-Entscheidung hinzuweisen. Immerhin summierten sich die Einzelstrafen gegen B. auf 51 Jahre.
Der Pole, der sich seit 1998 illegal in Deutschland aufhielt, akzeptierte das neuerliche Urteil. Er wird hier vermutlich die Hälfte seiner Haftzeit absitzen, dann in sein Heimatland abgeschoben werden. Dort laufen weitere Ermittlungen aus den hier verübten Straftaten.

Artikel vom 11.07.2006