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Das Zahnmännchen
in der Schultüte

Gesunde Süßigkeiten für I-Männchen

Bielefeld (WB/lak). Süß und spannend, voller Überraschungen und absolut zahngesund kann sie sein, die Schultüte für die ABC-Schützen: Anregungen von A wie Aufkleber und Arm-Portmonnaie bis Z wie zahnfreundliche und zuckerfreie Süßigkeiten hat die Landesarbeitsgemeinschaft Jugendzahnpflege in Thüringen erarbeitet - und auch gleich eine riesengroße, kunterbunte Schultüte gepackt. Der Clou daran: In der zahngesunden »Zuckertüte« spielt Zucker überhaupt keine Rolle, die Hauptrolle aber spielen Süßigkeiten mit dem »Zahnmännchen mit Schirm«.

Sie ist das Symbol für den Schulanfang und versüßt jedem Erstklässler den »Ernst des Lebens«: die Schultüte. Das Äußere wird dabei ganz auf den Geschmack des Kindes abgestimmt, das sie trägt. Während manche ihre Schultüte ganz bunt mögen, stehen andere auf bekannte Fernseh- oder Comicfiguren.
Die Geschichte der Schultüte geht bis ins Jahr 1810 zurück. Damals wurde besonders den Schulanfängern in Sachsen und Thüringen der Weg in die Schule versüßt. Dort erzählte man den Kindern, dass in dem Haus des Lehrers ein Schultütenbaum wüchse, und wenn die Schultüten groß genug wären, dann wäre es auch höchste Zeit für den Schulanfang. Die bunten Tüten waren zunächst nur in größeren Städten bekannt. Erst nach und nach setzte sich der Brauch auch auf dem Land durch. Anfangs waren es die Paten, die die Tüte überreichten. Heute sind es meistens die Eltern, die ihren Kindern die oft selbstgebastelte Schultüte mit auf den Schulweg geben.
Neben der Verpackung spielt auch der Inhalt eine entscheidende Rolle. Kleine Geschenke wie Buntstifte, Spitzer, Radiergummi, ein Kartenspiel oder ein kleiner Glücksbringer passen gut in die Tüte. Ganz ohne Süßigkeiten geht es aber sicher nicht. Eine Alternative sind die zahnfreundlichen Varianten. Unter dem Zeichen des Zahnmännchens sind leckere Süßwaren ohne Zucker und ohne andere schädigende Substanzen wie zum Beispiel Säuren für den zahnbewussten Verbraucher vor allem in Apotheken erhältlich. Zahnfreundliche Süßwaren enthalten Zuckerersatzststoffe beziehungsweise Zuckeraustauschstoffe und Süßstoffe, die den Zähnen nicht schaden.
»Zu viel Zucker, mangelhafte Pflege und eine falsche Ernährung führen bereits bei den ersten Zähnen zu Schäden bis hin zu Fäulnis«, erklärt Edeltraut Haut vom Prophylaxeladen »Die flinke Zahnbürste« in Rheda das Problem. Denn sind bereits die Milchzähne kaputt oder müssen sogar entfernt werden, können sich auch die zweiten Zähne nicht optimal entwickeln.
Das international geschützte Markenzeichen »Zahnmännchen mit Schirm« erleichtert den Einkauf von Süßigkeiten, die keine Karies verursachen. Das Signet darf nur auf solchen Süßwaren stehen, wenn bis zu 30 Minuten nach deren Genuss der Säuregehalt im Zahnbelag einen bestimmten Wert nicht überschreitet.
Fast alle Kinder lieben Süßes. Deshalb ist es unrealistisch, ihnen das Naschen zu verbieten. »Stattdessen sollten wir ihnen kluge Alternativen anbieten«, sagt Dr. Stefan Zimmer von der Heinrich Heine-Universität Düsseldorf und Vorsitzender der »Aktion zahnfreundlich« in Berlin.
Damit die Zähne der I-Dötzchen gesund bleiben, empfiehlt er: »Für die Schultüte gibt es neben pfiffigen kleinen Geschenken jede Menge zahnfreundlicher Süßigkeiten, die lecker sind, aber den Zähnen nicht schaden.« Zahnmännchen-Kaugummis, Schokolade oder Lutscher und Bonbons erhalten ihre Süße durch Zuckeraustausch- und Süßstoffe.
»Produkte mit dem international geschützten Markenzeichen ÝZahnmännchen mit SchirmÜ sind wissenschaftlich geprüft. Sie haben zweifelsfrei nachgewiesen, dass sie keine Karies verursachen. Darüber hinaus enthalten sie so wenig Frucht- oder andere Säuren, dass selbst sie keine Zahnschäden (Erosionen) auslösen können«, betont der Zahnmediziner.
»Die Kennzeichnung ÝzuckerfreiÜ oder Ýhergestellt unter Verwendung des Zuckeraustauschstoffes XÜ sagt noch nichts über die Zahnfreundlichkeit aus.
So genannte zuckerfreie Produkte können durchaus Glukose (Traubenzucker), Fruktose (Fruchtzucker), Maltose (Malzzucker) oder Laktose (Milchzucker) enthalten, die letztendlich auch zu Kariesschäden führen«, betont der Zahnmediziner. »Nur wenn sich dieses international geschützte Signet auf der Verpackung findet, hat der Verbraucher die Garantie der wissenschaftlichen Prüfung und die Sicherheit, dass er ein zuckerfreies und zahnfreundliches Produkt gekauft hat.«
Das fröhliche Zahnmännchen bedeutet also nicht nur für Schulanfänger, sondern für alle: Man kann Süßes naschen, ohne ein schlechtes (Zahn-)Gewissen haben zu müssen.
www.zahnmaennchen.de

Artikel vom 14.07.2006