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Manager-Versicherung
zahlt bei Hartz-Affäre

VW soll 4,5 Millionen Euro erhalten

Peter Hartz bleibt finanziell ungeschoren.
Wolfsburg (dpa). Der Volkswagenkonzern kann mit einem Ausgleich für den finanziellen Schaden durch die Affäre um Lustreisen und Schmiergelder rechnen. Wie das Nachrichtenmagazin »Focus« berichtet, soll VW aus einer Manager- Haftpflichtversicherung des Ex-Personalvorstands Peter Hartz 4,5 Millionen Euro erhalten. Die Versicherung deckt das finanzielle Risiko bei Fehlverhalten von Managern ab. Ein VW-Sprecher wollte am Samstag den Bericht nicht kommentieren.
Im Fall der VW-Affäre sollen die Kosten der Lustreisen für Betriebsräte über das persönliche Spesenkonto von Hartz gelaufen sein. Nach der Einigung mit der Versicherung wolle Volkswagen auf eine zuvor geplante Schadenersatzklage gegen Hartz verzichten. Die Versicherung wiederum könne sich die Schadenssumme von Hartz nur dann zurückholen, wenn vorsätzliches Handeln nachgewiesen werde. Weil das laut »Focus« als schwierig gilt, dürfte Hartz finanziell unbeschadet wegkommen. Der VW-Aufsichtsrat müsse dem Versicherungsfall noch zustimmen.
Die Affäre war vor einem Jahr ins Rollen gekommen. Insgesamt sind 14 Beschuldigte im Visier der Staatsanwaltschaft in Braunschweig. Die Vorwürfe lauten: Verdacht auf Untreue und Betrug oder Beihilfe. Bei den Hauptpersonen dürfte eine Entscheidung über Anklage, Strafbefehl oder Einstellung des Verfahrens nicht vor Jahresende zu erwarten sein.

Artikel vom 10.07.2006