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Kindergarten für
Eltern bald teurer

Steigerungen bis zu 33 Prozent

Bielefeld (WB). Für die Betreuung ihres Nachwuchses im Kindergarten müssen Eltern in den Kreisen Herford und Minden-Lübbecke künftig mehr bezahlen.

Der Grund: Die nordrhein-westfälische Landesregierung kommt nicht mehr für Defizite bei den Elternbeiträgen auf und hat den Städten und Gemeinden Zuschüsse von 85 Millionen Euro jährlich gestrichen.
Das führt in Nordrhein-Westfalen zu einem Durcheinander: Einige Kommunen haben beschlossen, ihre Elternbeiträge ab dem 1. August zu erhöhen, andere wollen sie stabil halten und die fehlenden Zuschüsse aus der eigenen Kasse ausgleichen. In den Kreisen Paderborn und Lippe sowie in den Städten Bielefeld, Warburg, Borgentreich und Willebadessen im Kreis Höxter bleiben die Beiträge zunächst unverändert. Auch die Jugendämter in Kreis und Stadt Gütersloh sowie die Gemeinden Verl und Steinhagen planen keine Neuerungen für dieses Jahr. Allerdings kündigte Gütersloh für 2007 eine Steigerung von schätzungsweise 10 Prozent an.
In Löhne ist eine Erhöhung der Beiträge ab einem Jahreseinkommen von mehr als 79 762 Euro um 33 Prozent vorgesehen. Im Zuständigkeitsbereich des Kreis-Jugendamtes Minden-Lübbecke (Lübbecke, Hüllhorst, Pr. Oldendorf, Rahden, Stemwede, Espelkamp), in den Städten Petershagen und Hille sowie in Porta Westfalica und Minden, die über eigene Jugendämter verfügen, gilt eine neue Satzung: Die Beiträge werden um etwa 10 Prozent erhöht. Für bislang beitragsfreie Geschwisterkinder müssen 50 Prozent des Beitrages gezahlt werden. Bei der Einkommensstaffelung gilt als niedrigste Stufe nun 12 271 Euro, vorher waren es 15 000 Euro, und im Höchstbereich wird unterschieden zwischen den Grenzen 61 000 bis 75 000 Euro und mehr als 75 000 Euro.
In den Kommunen des Kreises Herford ohne eigenes Jugendamt aber auch in den Städten Herford, Bünde und Löhne steigen die Beiträge um etwa 5 Prozent. Unter einem Einkommen von 15 000 Euro ist für den Kindergartenplatz kein Entgelt zu zahlen. Die neue Höchstbeitragsstufe liegt bei 79762 Euro. Hier kostet die Betreuung in der Kita nicht mehr 151, sondern 216 Euro.
Der katholische Familienbund befürchtet, dass Gutverdiener für die Eltern mit niedrigem Einkommen künftig kräftig mitbezahlen müssen. Kommunen, die pleite seien, müssten die Beiträge deutlich erhöhen und würden sich bei denen mit höherem Einkommen schadlos halten, sagte der geschäftsführende Vorstand des Landesverbandes NRW, Richard Feider.

Artikel vom 10.07.2006