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»Baustopp der A 33
kann erreicht werden«

Anwälte informieren A 33-Kläger in Senne


Senne (oh). »Die Planung ist zu alt, sie schleppt den Ballast der Jahrzehnte mit sich.« Dieses Fazit zog der Hamburger Rechtsanwalt Rüdiger Nebelsieck am Freitag bei einer Informationsveranstaltung der Umweltschutzinitiative Senne und des A 33-Rechtshilfefonds. Der Fachanwalt für Verwaltungsrecht und sein Kollege Jan Mittelstein vertreten 25 Kläger in zwei Sammelklagen gegen den Bau der Autobahn.
Und sie sind »im Laufe der Zeit zuversichtlicher geworden«, dass den Eilanträgen - »wegen der ganz verfehlten oder falschen Planungen« - stattgegeben und ein Baustopp gegen die A 33 erreicht werden könne. Die beiden Anwälte, die zuvor gemeinsam mit Barbara Zimmermann und Frank Klumpe vor Ort eine Trassenbesichtigung unternommen hatten, gingen bei der Informationsveranstaltung besonders auf die Problematik der Linienführung in unmittelbarer Nähe des Senner Ortsteils Windflöte ein.
Hier gebe es etliche Ansatzpunkte im Spannungsfeld Mensch und Naturschutz, die Fehler bei der Planung erkennen ließen, so Nebelsieck. Die Trassierung der A 33 führe aus vermeintlichen Naturschutzgründen dicht an der Siedlung vorbei. Tatsächlich werde dadurch aber ein Gebiet geschützt (die Rieselfelder Windel, Anm. d. Red.), das nicht europäisch bedeutsam sei.
Andererseits werde das ausgewiesene Senner Naturschutzgebiet Edingsloher Bruch von der Trasse durchschnitten und dadurch zerstört. Ein weiterer Punkt, der für die Argumentation der Kläger spreche: Niemals seien die verschiedenen Trassen nebeneinander gestellt und alle zum gleichen Zeitpunkt auf Vor- und Nachteile untersucht worden.

Artikel vom 08.07.2006