Von Uta Jostwerner und Bernhard Pierel (Fotos) Bielefeld (WB). Nein, selbst geflogen ist er diesmal nicht. Das regnerische Wetter in München ließ einen Start für Hobbypiloten nicht zu. Eine Instrumentenflugberechtigung besitzt er nicht, so dass Michael Roll zur Lesung in Bielefeld ausnahmsweise mit einem Verkehrsflieger angereist ist. »Aber normalerweise«, räumt der beliebte Filmschauspieler und leidenschaftliche Pilot ein, »nutze ich jede Gelegenheit, um selbst zu fliegen.« Leicht verspätet, sonnengebräunt und betont lässig trudelt der 45-Jährige am Samstagnachmittag zur Vernissage zweier Ausstellungen bei Samuelis Baumgarte ein. Den Weg vom Ravensberger Hof zur Galerie hat er zu Fuß zurückgelegt und sich in Unkenntnis des Stadtplans ein wenig verfranzt. Jetzt ist er da, schüttelt freundlich die ihm entgegengereichten Hände und erklärt verschmitzt grinsend, zu jeder Schandtat bereit zu sein. Derweil richten die Damen verstohlen ihre Fotoapparate auf Roll aus. Ein bisschen Sonnyboy, ein bisschen flotter Held, tugendhaft, freundlich, nicht vollkommen, aber ohne jegliche Arroganz: So wie man Michael Roll aus zahlreichen Krimiserien, Melodramen und TV-Komödien kennt, so gibt er sich auch im wahren Leben. Offen und aufmerksam trifft er kurz vor Lesebeginn Absprachen mit Florian Merkel, aus dessen Texten er lesen wird, stellt sich den Fotografen und lässt sich in all dem Trubel noch auf ein kleines Interview ein. Die Sonnenbräune stammt aus Südafrika, wo er in den vergangenen vier Wochen zu Dreharbeiten für die Fernsehserie »Das Traumhotel« weilte. Zum Schluss ging's mit seinen drei Töchtern (11, 12, 18 Jahre) noch auf Safari, unterstreicht Roll, der als ausgesprochener Familienmensch gilt und sich schon seit Jahren in der von Peter Maffay ins Leben gerufenen Tabaluga-Stiftung engagiert, die misshandelten und traumatisierten Kindern hilft. Als nächstes, erzählt er, wird er an der Seite der bayerischen Volksschauspielerin Ruth Drexel in »Agathe kann's nicht lassen«, einer Miss-Marple-Adaption, zu sehen sein. Zudem stünden zwei weitere Folgen von Kommissarin Lukas an. Und was wäre eine echte Traumrolle für Michael Roll? »Einmal einen Piloten spielen. Aber bislang hat mir noch keiner solch ein Angebot gemacht«, grinst Roll. Na, was nicht ist, kann ja noch werden -Êbei der Beliebtheit und Fernsehpräsenz, die der Schauspielstar derzeit genießt.
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