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Mauresmo
schwebt auf
Wolke sieben

Verdienter Sieg

London (dpa). Die Nerven haben ihr manchen Streich gespielt. »Nervenbündel« wurde Amelie Mauresmo schon genannt, weil sie im entscheidenden Moment immer wieder das große Flattern bekam.

Selbst als sie Anfang des Jahres die Australian Open gewann, verstummten die Kritiker nicht. Schließlich sei sie quasi kampflos zu ihrem ersten Grand-Slam-Titel gekommen, weil Justine Henin-Hardenne, von einem Magen-Virus geplagt, aufgeben musste. Doch am Samstag strafte die Französin alle Kritiker Lügen und holte sich nach einem Wechselbad der Gefühle mit 2:6, 6:3, 6:4 ihren ersten Wimbledonsieg, den ihre erneute Widersacherin eigentlich schon gewonnen geglaubt hatte.
Die Weltranglistenerste schwebte auf Wolke sieben. »Die harte Arbeit hat sich gelohnt. Ich bin stolz, dass ich jetzt bei dem prestigeträchtigsten Turnier der Welt auf der Siegertafel stehe. Neben all den großen Namen«, sagte Natalie Mauresmo (27). »Erst musste ich so lange auf einen Grand-Slam-Titel warten, und nun habe ich innerhalb von sechs Monaten gleich zwei gewonnen.«
Auf dem heiligen Rasen schien aber zunächst Justine Henin-Hardenne die Bessere zu sein. Im Sauseschritt holte sie Satz eins, doch genauso schnell verlor sie ihre Übermacht wieder. »Ich war einen Moment nicht mehr aggressiv genug«, erklärte die 24-Jährige. Als sie eine Schippe drauflegen wollte, ging es nicht mehr.
Bob und Mike Bryan holte sich den Titel im Doppel und machten damit ihre Grand-Slam-Sammlung komplett. Die 28 Jahre alten Zwillinge aus den USA besiegten am Samstag die Gewinner der Gerry Weber Open des Jahres 2006, Fabrice Santoro/Nenad Zimonjic, 6:3, 4:6, 6:4, 6:2.

Artikel vom 10.07.2006